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Pfr. Lambert Franz Weißl , CanReg

Pfr. Lambert Franz Weißl , CanReg

Urverbindung: Kürnberg (06.04.1940)

Geboren: 17.06.1916, Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich)
Gestorben: 08.07.1959, Edlitz (Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich)
KZ-Häftling, Ordenspriester (CanReg)
Politische Haft: 1938 Pol. Gef. Linz, 1938/39 KZ Dachau

Lebenslauf:

Weißl wurde als Sohn eines Webers geboren und auf den Namen Franz getauft. Er besuchte die Volksschule in seinem Geburtsort und anschließend das Gymnasium in Ried im Innkreis, wo er bei der dortigen MKV-Verbindung Rugia aktiv war. Nach seiner Matura im Jahr 1936 trat er in das Augustiner Chorherrenstift Reichersberg (Oberösterreich) ein und erhielt den Ordensnamen Lambert. Nach dem Noviziatsjahr begann er im Herbst 1937 das Studium an der ordenseigenen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt im Augustiner Chorherrenstift St. Florian (Oberösterreich).

Kurz nach dem Anschluß im März 1938 wurde Weißl von seinem Schulkollegen Alfred Kislinger (AW) besucht. Bei einem Spaziergang haben sie auf einer Parkbank ein Schmähgedicht geschrieben (dieses findet sich bei der Biographie von Alfred Kislinger). Sie wurden dabei beobachtet und denunziert. Beide wurden daraufhin verhaftet. Weißl kam am 2. April 1938 ins Polizeigefängnis Linz und wurde am 8. August 1938 ins KZ Dachau verbracht, von wo er am 21. April 1939 entlassen wurde („Geburtstagsamnestie“ – Adolf Hitler 50 Jahre).

Nach seiner Entlassung studierte Weißl als „Schwarzhörer“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien weiter und wurde bei dieser Gelegenheit bei Kürnberg „illegal“ rezipiert (Couleurname Laurin). Er war der erste Fuchs, der nach dem Anschluß aufgenommen wurde. Nach seiner Priesterweihe am 25. März 1944 war er bis 1946 Kaplan in der stiftseigenen Pfarre Bromberg (Bezirk Wiener Neustadt Land, Niederösterreich). Danach kehrte er nach Reichersberg zurück und war dort Stiftshofmeister und Stiftskaplan. 1951 wurde er Pfarrer der stiftseigenen Pfarre Ort im Innkreis (Bezirk Ried im Innkreis), was er bis zu seinem frühen Tod blieb.



Quellen und Literatur:

Polgar, Michael (Kb): 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 270.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 388.