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Dom-Kpm. Franz Xaver Müller , Can. reg.

Dom-Kpm. Franz Xaver Müller , Can. reg.

Ehrenmitgliedschaften: Kürnberg

Geboren: 10.05.1870, Dimbach (Bezirk Perg, Oberösterreich)
Gestorben: 03.02.1948, Linz
Komponist, Domkapellmeister, Ordenspriester (CanReg)

Lebenslauf:

Müllers musikalische Begabung wurde früh erkannt, und so kam er bereits als Zehnjähriger an das Stift St. Florian und war dort Sängerknabe. Dort lernte er Anton Bruckner (AW EM) kennen, der ihn musikalisch nachhaltig beeinflußte. Das Gymnasium besuchte er am Jesuitenkollegium in Linz-Freinberg, die Matura legte er 1890 am Gymnasium in Linz ab. Er erhielt nebenher Unterricht in Klavier und Violine. Nach der Matura trat er in das Chorherrenstift St. Florian ein, begann nach dem Noviziat 1891 das Studium an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt, legte 1894 die ewige Profeß ab und erhielt 1895 die Priesterweihe.

Danach wurde Müller Stiftskaplan und betrieb weitere musikalische Studien. 1904 wurde er Stiftsorganist und 1906 Regens chori (Chorleiter). Ab 1907 supplierte er eine Zeitlang die Professur für Pastoraltheologie an der Hauslehranstalt. Ab 1922 unterrichtete er in Linz Musik am bischöflichen Lehrerseminar (Lehrerbildungsanstalt) sowie an der Schule der Kreuzschwestern. 1924 wurde er zum Domkapellmeister am Linzer Dom berufen. Seine Lehrtätigkeit übte er bis 1938 aus, Domkapellmeister war er bis 1943. Darüber hinaus betätigte er sich auch als Theaterdichter (vorwiegend Komödien).

Müllers musikalisches Schaffen war stark von Bruckner beeinflußt und zeigt einen neuen Weg zwischen den Ideen des Neoklassizismus und des Cäcilianismus. Seine Harmonik ist mittelbar von Bruckner angeregt und so der Hoch- und Spätromantik verpflichtet. Sein musikalisches Schaffen bietet einen Höhepunkt in der österreichischen Kirchenmusik (siehe unten Werkverzeichnis). Der Kürnberg verlieh ihm bereits 1913 die Ehrenmitgliedschat (Couleurname Ingomar). Für diese Verbindung komponierte er „Heil Dir Standarte gold-weiß-grün“. Er starb nach einer an sich gut verlaufenen Operation.


Werke:

(Auswahl)
Symphonie in D-Dur (1910).
Der hl. Augustinus. Oratorium (1915; uraufgeführt 1924).
Quartettino (1928).
Zwei Te Deum (1928, 1937)
Heimat. Symphonische Dichtung (1936).
Missa diatonica F-Dur (1940).
Requiem für mein Begräbnis (1947).
In memoriam Anton Bruckner (Orgelpräludium).
Weitere lateinische und deutsche Messen.
Zahlreiche geistliche und weltliche Lieder.

Quellen und Literatur:

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. Band 6. Wien 1975, S. 413f.
Kürnberg 1900 bis 1925. Almanach zum 25. Stiftungsfeste 23. bis 25. Oktober 1925. Wien 1925, S. 86–88.
Harten, Uwe: Franz Xaver Müller, in; Österreichisches Musikerlexikon (www.musiklexikon.ac.at), Zugriff 30. 7. 2019.