Lebenslauf:
Schipper stammte aus Wien-Meidling und absolvierte 1931 dort das Gymnasium (Rosasgasse), wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Herulia aktiv wurde. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.1936), wo er dem Kürnberg beitrat (Couleurname Schippsi). Dort war er im Studienjahr 1933/34 durch zwei Semester Senior. Nach dem Studium trat er in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien.
Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Schipper entlassen. In der Folge wurde er zur Deutschen Wehrmacht einberufen (letzter Dienstgrad Unteroffizier). Seit 1939 hatte er Kontakt zur (Groß-)Österreichischen Freiheitsbewegung (Gruppe Scholz-Kastelic-Lederer). Er wurde wegen des Vorwurfs der Vorbereitung des Hochverrats in Untersuchungshaft genommen, wo er drei Wochen blieb. Das Verfahren wurde jedoch bis Kriegsende ausgesetzt.
Nach Kriegsende wurde Schipper als Magistratsbeamter wieder rehabilitiert, Er wechselte jedoch 1948 ins Handelsministerium und wurde Sekretär von Handelsminister Ernst Kolb (AIn). Nach dessen Abgang im Jahr 1952 verblieb er im Präsidium dieses Ministeriums und durchlief die übliche Beamtenkarriere mit den Ernennungen zum Sektionsrat und Ministerialrat. Mit 1. Januar 1964 wurde er als Nachfolger von Franz Krisch (Rd) zum Sektionschef und Präsidialvorstand ernannt. Als 1966 das Bautenministerium als Abspaltung des Handelsministeriums eingerichtet wurde, gab es für beide Ministerien eine gemeinsame Präsidialsektion unter Schipper. Mit Beginn des Jahres 1978 ging er in den Ruhestand. Er wurde auf dem Wiener Südwestfriedhof begraben.
Quellen und Literatur:
Mitteilung von Herbert Markwitz (Baj) vom 4. 10. 2018 betr. Ernennung Schippers zum Sektionschef.Polgar, Michael (Kb): 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 260.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 298f.