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Propst Floridus Johann Baptist Buttinger , can. reg.

Propst Floridus Johann Baptist Buttinger , can. reg.

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 05.06.1888, Mehrnbach (Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich)
Gestorben: 13.08.1963, Ried (Oberösterreich)
Propst (Reichersberg), Ordenspriester (CanReg)

Lebenslauf:

Buttinger wurde als Sohn eines Bauern geboren und auf den Namen Johann Baptist getauft. Nach der Absolvierung des Gymnasiums in Ried trat er am 28. August 1908 in das oberösterreichische Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg (Bezirk Ried) ein und nahm den Ordensnamen Floridus an. Nach dem Studium an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt des Chorherrenstiftes St. Florian und nach Ablegung der einfachen sowie feierlichen Ordensgelübde wurde er am 27. Juli 1913 zum Priester geweiht.

Nach einer kurzen Seelsorgetätigkeit wurde Buttinger 1921 zum Hofmeister ernannt, d. h., er war vor allem für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb des Stiftes zuständig. Ab 1930 betreute er zusätzlich die Pfarre Münsteuer, die zur Gemeinde Reichersberg gehört. 1935 wurde er zum Stiftsdechanten gewählt, das ist nach dem Propst die zweitwichtigste Position in einem Chorherrenstift. Im Mai 1939 übernahm er die dem Stift inkorporierte Pfarre Pitten (Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich). Während der NS-Zeit war im Stift eine Fliegerschule untergebracht, allerdings konnte eine Aufhebung des Stiftes verhindert werden.

Nachdem am 7. Juli 1946 Propst Gerhoch Weiß verstorben war, wurde die Wahl des neuen Propstes am 30. Juli 1946 in Pitten vorgenommen. Der Grund lag darin, daß Reichersberg in Niederösterreich eine Reihe von Pfarren besaß, so daß sich die Mehrzahl der Stiftsangehörigen dort befand. Hinzu kamen noch die Beschwernisse durch die Zonengrenz (Niederösterreich war sowjetisch, Oberösterreich US-amerikanisch besetzt). Buttinger wurde mit 10 von 17 Stimmen zum neuen Propste gewählt. Sein bisheriger Kaplan Odulf Alfred Danecker (Kb EM) wurde zum Stiftsdechant gewählt.

Buttinger stand nun vor der immensen Aufgabe, die Schäden des Krieges und der NS-Zeit am Stift und seinen Pfarren zu beseitigen. Hinzu kam die notwendige Reorganisation der wirtschaftlichen Betriebe. Ebenso war der niedrige Personalstand des Klosters ein Problem, denn es galt ja, zum einen die zahlreichen Stiftspfarren seelsorglich zu betreuen, zum anderen sollte aber auch ein gewisses Conventsleben im Stift aufrecht erhalten werden. Es wurden nun von Buttinger verschiedene Maßnahmen angegangen, die jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Einige seiner Entscheidungen erwiesen sich auch nicht als tragfähig.

Ab 1960 machte sich bei Buttinger eine Arterienverkalkung bemerkbar, die seine Amtsführung zunehmend behinderte. Er weigerte sich jedoch, auf sein Amt zu resignieren, was seinem Stiftsdechanten Danecker Schwierigkeiten bereitete.

Bei der Gründung der katholischen-pennalen Ferialverbindung Batavia Reichersberg im Jahr 1923 weihte Buttinger deren Fahne, bei dieser wurde er auch dann Ehrenphilister. Der Kürnberg verlieh ihm dann im März 1954 die Ehrenmitgliedschaft, die feierliche Bandverleihung erfolgte am 11. Juli 1954 auf einem Festkommers in Ried (Couleurname Siegfried).

Buttinger wurde in der Prälatengruft der Stiftskirche Reichersberg beigesetzt. Zu seinem Nachfolger wurde Odulf Danecker gewählt.

Quellen und Literatur:

900 Jahre Augustiner Chorherrenstift Reichersberg. Linz 1983. S. 219–223.
Polgar, Michael: 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 192.
Hinweise von Gerhard Jandl (Kb).