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Univ.-Prof. Dr. Fritz Kaindl

Univ.-Prof. Dr. Fritz Kaindl

Urverbindung: Kürnberg (20.10.1945)

Geboren: 19.04.1922, Stockerau
Gestorben: 13.09.2015, Wien
Universitätsprofessor (Kardiologie)

Lebenslauf:

Kaindl besuchte die ersten sechs Klassen am Realgymnasium in Stockerau und dann die beiden letzten Klassen am Realgymnasium in Wien-Josefstadt (Albertgasse), wo er 1940 maturierte. Danach begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med. 1946), das durch den Kriegsdienst unterbrochen wurde. 1945 setzte er es fort und trat dem Kürnberg bei (Couleurname Eisenbarth).

Nach Studienende und einer kurzen Zeit als Gastarzt an der II. Medizinischen Universitätsklinik unter Karl Fellinger (Nc) war er vom 1. Oktober 1946 bis 4. April 1948 am Pharmakologischen Institut der Wiener Universitätsklinik tätig, danach bis 30 April 1949 an der Lungenheilstätte Grimmenstein (Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich). Nach einer kurzen Verwendung an der Neurologisch-psychiatrischen Universitätsklinik Wien und an der Außenstelle der II. Wiener Medizinischen Universitätsklinik in Bad Schallerbach (Bezirk Grieskirchen, Oberösterreich) im Jahr 1950 studierte er in Stockholm insbesondere die Diagnostik angeborener Herzmißbildungen.

Am 16. Februar 1953 wurde Kaindl als Facharzt für Innere Medizin zugelassen und am 1. November 1953 zum Hochschulassistenten bestellt. 1957 habilitierte er sich für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Mit Entschließung vom 23. März 1964 wurde ihm der Berufstitel außerordentlicher Universitätsprofessor verliehen, Seine Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor erfolgte am 31. Januar 1967, die zum ordentlichen Universitätsprofessor für Kardiologie an der Wiener Medizinischen Fakultät am 31. Januar 1968. Gleichzeitig wurde ihm die Leitung der Universitätsklinik für Kardiologie übertragen. 1992 wurde er emeritiert.

Kaindl war zu seiner Zeit der führende Kardiologe Österreichs. Zu den Forschungsschwerpunkten seiner Klinik gehörten u. a. die Verbesserung diagnostischer Methoden auf dem Gebiet der koronaren Herzkrankheiten und die Diagnostik der Herzrhythmusstörungen, die Prävention und Rehabilitation der koronaren Herzkrankheiten und der artiellen Verschlußkrankheiten sowie die Behandlung des Lymphödems. Er veröffentlichte über 300 wissenschaftliche Arbeiten.

1965 wurde durch Kaindl im Wiener Allgemeinen Krankenhaus ein Herzalarmdienst eingerichtet. 1968 gründete er die Österreichische Kardiologische Gesellschaft und war deren erster Präsident. 1971 startete er gemeinsam mit dem ORF die Gesundheits-Kampagne „Schach dem Herztod“. Diese Aktion diente unter anderem der Finanzierung der österreichweiten Einrichtung von Herz-Überwachungsstationen und legte die Basis für den „Österreichischen Herzfonds“, dessen Ehrenpräsident Kaindl zuletzt war.

Kaindl wurde auf dem Friedhof Wien-Döbling begraben (37/3/24).



Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 5. 5. 2022).