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VHR Dr. Julius Schmidl

VHR Dr. Julius Schmidl

Urverbindung: Franco-Bavaria (30.10.1919)

Bandverbindungen: Baj

Geboren: 09.08.1900, Sonnenberg (nunmehr Výsluní, Bezirk Komotau, Böhmen, nunmehr Chomutov, Tschechien)
Gestorben: 04.01.1983, Wien
vortragender Hofrat (Niederösterreich)

Lebenslauf:

Schmidl wurde als Sohn eines Gewerbetreibenden in Sonnenberg (Erzgebirge) geboren und besuchte dort fünf Klassen der Volksschule. Danach kam er an das Jesuitengymnasium in Mariaschein (Gemeinde Graupen, Bezirk Teplitz; nunmehr Bohosudov, Krupka bzw. Teplice), wo er 1919 die Matura ablegte. Vom März bis November 1918 war er bei der k. u. k. Armee, wo er zuerst in der Offiziersschule in Gablonz (nunmehr Jablonec) und dann an der Piavefront war.

Nach der Matura ging Schmidl nach Wien und begann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1923), wo er der Franco-Bavaria (Couleurname Rüdiger) beitrat. Sein Leibbursch war Nivard Schlögl (Nc). Dort war er im Studienjahr 1921/22 durch zwei Semester hindurch Senior. Während seines Studiums bestand er auf der Hochschule für Welthandel den Abiturientenkurs. Nach seinem Studium absolvierte er zuerst das Gerichtsjahr und trat 1924 in den Dienst der niederösterreichischen Landesregierung. Dort war er vor dem Anschluß Leiter der Abteilung Gewerbeförderung.

1939 wurde Schmidl des Dienstes enthoben und 1940 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Er machte den Rußlandfeldzug im Rahmen der 6. Armee mit, wurde aber noch vor der Schlacht von Stalingrad infolge einer Krankheit in die Heimat transportiert. Nach der Genesung war er zeitweise in Saloniki stationiert und geriet in der Schlußphase des Krieges in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits 1945 heimkehren konnte.

1945 trat Schmidl wieder in den Dienst der niederösterreichischen Landesregierung und übernahm seine alte Stellung als Leiter der Gewerbeförderung. Anfang der fünfziger Jahre wurde er zum vortragenden Hofrat (Dienstklasse IX) ernannt und war der ranghöchste Beamte der mit der Wirtschaft zu tun habenden Abteilungen. Er wurde auf dem Heiligenstädter Friedhof in Wien begraben (N/8/78).



Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Bajuvaria. Personalakte Verstorbene.