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Vz.Gouv. a.D. HR Komm.R Dkfm. Dr. Viktor Wolf

Vz.Gouv. a.D. HR Komm.R Dkfm. Dr. Viktor Wolf

Urverbindung: Franco-Bavaria (11.06.1954)

Bandverbindungen: Nc

Geboren: 15.02.1934, Wien
Gestorben: 03.08.2025, Wien
Erster Vizegouverneur (Postsparkasse)

Lebenslauf:

Wolf stammte aus Wien-Alsergrund und besuchte nach der Volksschule die Realschule in Wien-Innere Stadt (Schottenbastei), wo er 1952 die Matura abgelegt hatte. Danach begann er das Studium an der damaligen Hochschule für Welthandel (Dkfm. 1957; Dr. rer. comm. 1958), der nunmehrigen Wirtschaftsuniversität. Nach drei Semestern Studium war er ein halbes Jahr in England und trat danach der Franco-Bavaria bei (Couleurname Isegrim), wo für ihn Manfred Scheich (F-B) gebürgt hat. 1955/56 war er im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums an der University of Wisconsin in Madison, USA. Im Wintersemester 1957/58 und im Sommersemester 1958 war er Senior.

Mit 1. März 1959 trat Wolf in den Dienst des Bundeskanzleramtes, Sektion für wirtschaftliche Zusammenarbeit, und gehörte von 1961 bis 1966 der Österreichischen Delegation bei der OECD in Paris an. 1967 wurde er Sekretär des damals zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt ernannten Stephan Koren (Le EM). Er behielt diese Funktion bei, als dieser von 1968 bis 1970 Finanzminister war. Danach war er bis 1972 stellvertretender Exekutiv-Direktor der Weltbank in Washington. Anschließend kehrte er nach Wien in das Finanzministerium zurück und betreute in der Geld- und Kredit-Sektion währungspolitische Angelegenheiten und Auslandsfinanzierungen.

Mit 1. Januar 1976 wurde Wolf als Beamter karenziert und mit einem Sondervertrag zum 2. Vizegouverneur der Postsparkasse (PSK) bestellt. Mit 1. Mai 1979 wurde er zum 1. Vizegouverneur ernannt. Aufgrund der damaligen politischen Situation (SPÖ-Alleinregierung) stand der Gouverneur der SPÖ zu. Zwischenzeitlich wurde er als karenzierter Beamter mit 1. Januar 1978 zum Ministerialrat ernannt. Als Vorstandsmitglied der PSK hat er deren Reformphase wesentlich mitgeprägt. Seine Auslandserfahrungen kamen ihm vor allem bei dem von ihm forcierten Ausbau des Auslandsgeschäfts und des Devisenhandels zugute. In der Produktbetreuung und -kreation wurden aufgrund seiner Initiativen neue Wege beschritten, die zu einer deutlichen Verbesserung der Marktposition der PSK führten.

Aufgrund seiner Vorstandsfunktion bei der PSK war Wolf in verschiedenen Aufsichts- und Leitungsfunktionen tätig. So war er u. a. Vorstandsmitglied der PSK-Bank und beim Bankhaus Feichtner & Co. AG. Er war Aufsichtsrat bei den Österreichischen Lotterien und Aufsichtsratsvorsitzender von PSK-Leasing und Versicherungsdienst. Er war Gründungsmitglied und zeitweise Präsident von Eurogiro. 1997 ging er als Vizegouverneur in den Ruhestand. Als Laienrichter am Wiener Handelsgericht führte er den Titel Kommerzialrat.

Wolf starb nach kurzer Krankheit und wurde auf dem Friedhof Wien-Neustift bestattet. Am Begräbnis nahm u. a. der ehemalige Präsident der Österreichischen Nationalbank Klaus Liebscher (NdW EM) teil.



Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 9. 9. 2025).
ÖCV-Archiv. Biolex. WolfViktor. Diverse Unterlagen, Lebenslauf, Parte, Rezeptionsgesuch.