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LAbg. Gem.R Dipl.-Ing. Engelbert Dworak

LAbg. Gem.R Dipl.-Ing. Engelbert Dworak

Urverbindung: Danubia (06.11.1919)

Bandverbindungen: NdW

Geboren: 08.10.1899, Wien
Gestorben: 29.04.1953, Wien
Mitglied des Staatsrates, Landtagabgeordneter (Wien), Generalsekretärstellvertreter der Vaterländischen Front, Kammerangestellter
Politische Haft: 1938/39 Polizeihaft, KZ Dachau

Lebenslauf:

Nach der Absolvierung der Realschule 1919 begann Dworak – die gelegentliche Schreibweisen Dworschak oder Dvorak sind nicht korrekt – das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing. 1925), wo er zuerst dem Nordgau beitrat (Couleurname Artus). Wegen „erlittenen Unrechts“ wechselte er zusammen mit vier weiteren Bundesbrüdern zur Danubia, wo er unter Beibehaltung des ursprünglichen Rezeptionsdatums Urmitglied wurde und auch einmal Senior war. Später kam es aber zu einer Versöhnung, so daß er dann Bandphilister des Nordgau wurde.

Nach dem Studium war Dworak als Sekretär der Bezirksbauernkammer in Gföhl, dann ab 1927 in Hollabrunn tätig, was er nominell bis 1938 blieb. Dort war er 1932/33 auch Gemeinderat. In dieser Zeit wurde er Ehrenphilister der MKV-Verbindung Arminia.

Ab 1933 engagierte sich Dworak im Sinne von Engelbert Dollfuß (F-B) für die Vaterländische Front, worauf er 1933 zu deren Landesleiter für Niederösterreich ernannt wurde (bis 1937). Von 1935 bis 1937 war er Mitglied des niederösterreichischen Landesschulrates. Ab 1937 war er auch Generalsekretärstellvertreter der Vaterländischen Front. Mit 22. Mai 1937 wurde er dann zum Mitglied des Staatsrates ernannt, dem er bis zum 12. März 1938 angehörte.

Aufgrund dieses Funktionen in der Vaterländischen Front wundert es nicht, daß Dworak nach dem Anschluß im März verhaftet und am 1./2. April 1938 (sog. „erster Prominententransport“) ins KZ Dachau verbracht wurde, von wo er am 13. März 1939 entlassen wurde. Seine Familie wurde während dieser Zeit von Angehörigen der Danubia und Arminia Hollabrunn unterstützt. Danach stand er weiterhin unter Gestapoaufsicht und war ab August 1939 als Arbeiter in einer Sauerkrautfirma beschäftigt. Ab 1940 fand er dann bei anderen Firmen eine Anstellung.

Nach dem Krieg engagierte sich Dworak in der Wiener ÖVP bzw. im dortigen Bauernbund, dessen stellvertretender Landesobmann er von 1945 bis zu seinem Tod war. Er kandidierte 1945 für die Wahlen zum Wiener Gemeinderat bzw. Landtag, wurde gewählt und gehörte diesem vom 13. Dezember 1945 bis zum 5. Dezember 1949 an. Von 1945 bis 1949 war er Geschäftsführer des österreichischen Getreide- und Brauwirtschaftsverbandes, ab 1949 war er Geschäftsführer einer Privatfirma. 1950/51 erkrankte er schwer. Von 1951 bis 1953 war noch in der Revisionsabteilung der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer tätig.

Dworak war neben der Arminia Hollabrunn noch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Donaumark Wien und Liechtenstein Wien. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof begraben.

Quellen und Literatur:

Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von 7Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 59f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 57.