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Sekt.-Chef i.R. Mag. Dr. Josef Finder

Sekt.-Chef i.R. Mag. Dr. Josef Finder

Urverbindung: Danubia (16.11.1948)

Bandverbindungen: Rt-D

Geboren: 17.08.1927, Aschbach (Bezirk Amstetten, Niederösterreich)
Gestorben: 06.10.2011
Sektionschef (Umwelt- und Familienministerium), ÖCV-Amtsträger (Hochschulfragen), Präsident der Turn- und Sportunion

Lebenslauf:

Finder besuchte zuerst in seinem Heimatort Aschbach sechs Jahre lang die Volksschule und danach ab 1939 die sog. „Oberschule für Jungen“ in Amstetten. 1943 wurde er zuerst als Luftwaffenhelfer, danach zum Reichsarbeitsdienst und schließlich zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg setzte er das Gymnasium im Stift Seitenstetten fort, wo er 1948 die Matura ablegte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1953), wo er der Danubia beitrat (Couleurname Rüdiger). Dort war er im Sommersemester 1950 Fuchsmajor und im Sommersemester 1951 Senior.

Mit Beginn des Jahres 1954 trat Finder in den Dienst des Unterrichtsministeriums und war im Rahmen der Hochschulsektion mit den Angelegenheiten der Österreichischen Hochschülerschaft befaßt. Obwohl nur Ministerialsekretär wurde er bereits 1958 mit der Leitung der Abteilung für außerschulische Jugenderziehung betraut. Dort war er u. a. für den Österreichischen Bundesjugendring und die Aktion „Österreichs Jugend lernt die Bundeshauptstadt kennen“ sowie für die von ihm geschaffen Aktion „Europas Jugend lernt Wien kennen“ zuständige. Darüber hinaus betreute er auch die Jugendherbergen sowie die Österreichische Jugendschriftenkommission.

1984 wechselte Finder mit seiner Abteilung in das damals gegründete Bundesministerium für Familie, Jugend und Konsumentenschutz. 1989 wurde er schließlich zum Sektionschef und Leiter der Sektion IV im nunmehrigen Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie ernannt. Diese Sektion war für Jugendangelegenheiten und besondere familienpolitische Angelegenheiten zuständig. In dieser Funktion bemühte er sich nach der Wende 1989 besonders um den Jugendaustausch mit den ehemaligen Ostblock-Staaten. Ende 1992 ging er in den Ruhestand.

Aufgrund seiner ab 1954 ausgeübten beruflichen Tätigkeit im Unterrichtsministerium, wo er für die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) zuständig war, wurde er 1954 alsNachfolger von Walter Urbarz (NdW) zum Leiter des Amtes für Hochschulfragen gewählt und war somit Mitglied des ÖCV-Beirates. Dieses Amt übte er bis 1959 aus. Damit hatte er Einfluß auf die damals in der ÖH tätigen CVer sowie auch im Wahlblock, wo der ÖCV Mitglied war. Zu seiner Zeit waren Günther Wiesinger (NdW) (1954/55) und Herbert Mauser (Aa) (1957–1959) Vorsitzende des Zentralausschusses der ÖH.

Finder engagierte sich bereits in den frühen fünfziger Jahren in der Österreichischen Jugendbewegung (ÖJB), einer Teilorganisation der ÖVP (nunmehr Junge VP) und war für diese von 1953 bis 1955 Stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Bundesjugendringes. Ein besonderes Tätigkeitsfeld fand er in der 1945 von Josef Pultar (Nc) gegründeten Turn- und Sportunion. Sie war Nachfolgerin des Christlich-Deutschen Turnerbundes, der bis 1938 existierte und 1900 von Anton Frey (Fd) gegründet wurde. Finder war zuerst Landesobmannstellvertreter der Union Niederösterreich und wurde 1969 schließlich zum Präsidenten der Turn- und Sportunion Österreichs gewählt. Als solcher bekleidete er weitere Funktionen in spezifischen Dachorganisationen. So war er Vizepräsident des Österreichischen Olympischen Komitees und mehrmaliger Vorsitzender der Österreichischen Bundessportoragnisation. Schließlich war er auch Präsident der Fédération Internationale Catholique d’Education Physique et Sportive (FICEP), denn die Turn- und Sportunion – nunmehr nur Sportunion – versteht sich als katholischer Verband und ist auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände. Finder prägte als Präsident 27 Jahre die Turn- und Sportunion und war nach seinem Rücktritt 1996 deren Ehrenpräsident.

Finder war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Ostarrichia Amstetten und wurde auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Aschbach begraben.



Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 11. 1. 2019).