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LT-Präs. Dr. Albert Schädler

LT-Präs. Dr. Albert Schädler

Ehrenmitgliedschaften: Carolina

Geboren: 24.12.1848, Vaduz (Liechtenstein)
Gestorben: 17.06.1922, München
Landtagspräsident (Liechtenstein), Arzt

Lebenslauf:

Schädler wurde als Sohn des Arztes Karl Schädler geboren, der 1848/49 Vertreter Liechtensteins in der Frankfurter Nationalversammlung und auch Landtagspräsident war. Nach der Volksschule besuchte er die Gymnasien in Feldkirch, Mehrerau und in Schwyz (Collegium Marianum), wo er 1867 maturierte.

Danach studierte Schädler zwei Semester Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt bzw. am Priesterseminar in Mainz, um anschließend an den Medizinischen Fakultäten der Universitäten Wien, Zürich und Gießen (Dr. med. 1871) zu studieren. Ab 1872 war er Arzt in Vaduz und in Bad Ragaz (Kanton St. Gallen).

Wie sein Vater so engagierte sich auch Schädler in der liechtensteinischen Landespolitik. So gehörte er von 1882 bis 1886 sowie von 1890 bis 1919 dem Landtag an, der damals 15 Mitglieder zählte, von denen zwei vom Fürsten ernannt und die anderen gewählt wurden. Liechtenstein zählte vor dem Ersten Weltkrieg (1910) knapp unter 10.000 Einwohner, Vaduz rd. 1.200. Der Fürst – damals Johann II. – residierte in Wien und ließ sich in Vaduz von einem Fürstlichen Landesverweser vertreten. Erst Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein (NdW) residierte in Vaduz.

Schädler war dann von 1882 bis 1886 sowie von 1890 bis 1919 auch Landtagspräsident. Der wirtschaftliche und kulturelle Aufschwung, den Liechtenstein vor dem Ersten Weltkrieg genommen hatte, ist zum großen Teil auf sein Wirken zurückzuführen. Er gehörte 1901 zu den Gründern des Historischen Vereins für Liechtenstein und setzte sich auch caritativ ein. Er erhielt den Titel eines Fürstlichen Sanitätsrats.

Schädlers Sohn Albert jr. studierte in Graz zuerst Medizin, dann Geologie, und trat 1896 der Carolina bei. Er starb 1909 kurz vor seiner Promotion an Lungetuberkulose. Durch ihn kam Schädler in Kontakt mit der Carolina, was dann zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an ihn führte.

Nach Beendigung seiner politischen Laufbahn zog Schädler 1919 zur Familie seiner Tochter in München, wo er auch einem Herzinfarkt erlag. Schädler wurde in Vaduz begraben. Nach ihm sind Straßen in Eschen (Liechtenstein) und Feldkirch (Vorarlberg) benannt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Carolina. Carolinas Tote 2, 301f.
Hartmann, Gerhard (Baj): Im Gestern bewährt. Im Heute bereit. 100 Jahre Carolina. Zur Geschichte des Verbandskatholizismus. Unter Mitarbeit von Dieter A. Binder. Herausgegeben von Maximilian Liebmann im Auftrag des Altherrenbundes der K. Ö. H. V. Carolina (= Grazer Beiträge zur Theologiegeschichte und Kirchlichen Zeitgeschichte Band 2). Graz 1988, S. 211f.
http://de.wikipedia.org/Albert_Schädler
www.historischerverein.li/vereinsgeschichte/personen
www.mauren.li/jahrbuch
Hartmann, Gerhard (Baj) – Simmerstatter, Markus (Cl): Ein großes Gehen Hand in Hand. 125 Jahre Carolina 1888 bis 2013. Graz 1913, S. 347.