Lebenslauf:
Hörburger wurde als Sohn eines Bezirksoberjägermeisters geboren, besuchte die Volksschulen in Bregenz, Bozen und in Mezzolombardo (damals Tirol, heute Trentino) und dann von 1893 bis 1901 das Gymnasium in Feldkirch (Vorarlberg). Danach begann er das Studium der Germanistik, Klassischen Philologie und Anglistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Graz, wo er der Carolina beitrat (Couleurname Falk). Das Studium setze er ab dem Wintersemester 1902/03 an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1906) fort, wo er bei der Austria aktiv wurde und auch die Lehramtsprüfung ablegte.
Nach einer Supplentenzeit am Karl-Ludwig Gymnasium in Wien-Meidling (Rosasgasse) wurde Hörburger 1907 Realschulprofessor in Görz (Küstenland) und 1913 Professor am Gymnasium in Linz. Da er für den Kriegsdienst untauglich war, arbeitete er im Lehramt weiter und wurde 1917 zum Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Salzburg ernannt. 1932 erhielt er den Berufstitel Hofrat und 1935 wurde er zum Landesschulinspektor ernannt.
Hörburger veröffentlichte zahlreiche theoretische und praktische Werke auf dem Gebiet der Pädagogik sowie auf dem Gebiet der Sprachkunde. Auf Vorschlag des Vereins österreichischer Lehrerbildner wurde er als Vertreter des Schulwesens zum Mitglied des Bundeskulturrates ernannt, dem er vom 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 angehörte. Nach dem Anschluß 1938 wurde er seiner Ämter enthoben und mit 1. Januar 1939 mit verminderten Bezügen in den Ruhestand versetzt. Er versuchte, mit Nachhilfestunden seine finanzielle Lage zu verbessern, verlor aber auch seine Wohnung. Er hatte auch Kontakt zu einer Widerstandsgruppe im Wehrkreiskommando.
Nach dem Krieg wurde Hörburger wieder rehabilitiert und mit 13. Juni 1945 wieder als Landesschulinspektor eingesetzt. 1949 wurde er pensioniert. Danach war er von 1951 bis 1959 als Lehrbeauftragter für Pädagogik am Mozarteum tätig.
Hörburger engagierte sich auch im ÖCV. So war er an der Gründung der Rheno-Juvavia Salzburg beteiligt und von 1932 bis 1936 deren erster Philistersenior. Nach der Konstituierung des Dritten ÖCV 1933 wurde er als Vorsitzender des Salzburger Altherrenlandesbundes 3. Vorsitzender des Altherren-Länderbundes des ÖCV. Er verblieb in dieser Funktion, obwohl er Anfang 1934 als Landesbundvorsitzender zurückgetreten war. Nach dem Krieg war er von 1951 bis 1958 wieder Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Salzburg und danach eine zeitlang Vorsitzender des Salzburger Bezirkszirkels.
1953 wurde Hörburger der erste Präsident des Katholischen Akademikerverbandes Salzburgs. Damit war der Vorsitz im CV-Altherrenlandesbundes und der KA-Gliederung in einer Person vereint. Er stand auch in Kontakt mit Clemens Holzmeister (Nc) in Kontakt und war begeisterter Bergsteiger. Er wurde auf dem St. Peter Friedhof in Salzburg begraben. Sein Sohn war Guntram Hörburger (Nc).
Werke:
(Auswahl)Die Aussprache des Deutschen im Munde der Italiener und Slowenen (1911).
Die deutsche Syntax in der Schule (1915).
Der Bildungsplan in der deutschen Oberschule und die Lehrerbildung (1926).
Lehrbuch der Pädagogik. 2 Bände (1934–1937).
Pädagogische Psychologie, gemeinsam mit Anton Simonics, 4 Bände (1948–1967).
Geschichte der Erziehung und des Unterrichts (1967).
Quellen und Literatur:
Schule in Verantwortung. Festschrift zum 90. Geburtstag von Hofrat Dr. Franz Hörburger. Hg. von Matthias Laireiter (Veröffentlichungen des Pädagogischen Institutes Salzburg, Band 36). Salzburg 1972.Austrier-Blätter 43 (1974), 54f.
Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 354f.und 835.
Hauser, Günter: Die Pädagogik von Franz Hörburger. Salzburg phil. Diss. 1982.
Laireiter, Matthias: Dr. Franz Hörburger. Ein Leben für die Schule.
Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, 107f.
Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 32). Wien 2007, 92f.