Lebenslauf:
Wisiak wurde als Sohn eines Finanzbeamten geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedel-te die Familie nach Graz. Dort besuchte er das Gymnasium (Oeverseegasse), wo er auch maturierte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. iur. 1936), wo er der Carolina beitrat (Couleurname Ultimus). Im Wintersemester 1933/34 war er dort Fuchsmajor. Es waren dies die Jahre der handgreiflichen Auseinandersetzungen mit den nationalsozialistischen Studenten (1932) und der Abschaltung des ÖCV.
Nach dem Studium trat Wisiak in den Finanzdienst ein. 1940 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, wurde Panzeroffizier und in der Folge in der Normandie stationiert. Dort gehörte er zum Verband der 21. Panzerdivision, die am 6. Juni 1944, dem Tag der Invasion („Längste Tag“), den ersten Gegenangriff gegen die Invasionstruppen unternahm. Er wurde im weiteren Kriegsverlauf verwundet und geriet in US-Kriegsgefangenschaft, aus der er Ende 1945 nach Graz zurückkehrte.
Nach seiner Rückkehr trat Wisiak wieder in den Finanzdienst ein. Im Rahmen dessen leitete er einige Jahre eine dem Bund gehörende Wohnbaugesellschaft. 1965 wurde er zum Präsidenten der Finanzlandesdirektion für die Steiermark und damals auch noch für Kärnten er-nannt und übte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung 1977 aus.
Wisiak war bereits vor 1938 bei der Christlich-deutschen Turnerschaft aktiv, eine bedeu-tende katholische Organisation. Unmittelbar nach dem Krieg gründete er mit zwei Gleichgesinnten die Landesorganisation der Österreichischen Turn- und Sportunion, die bereits im Juni 1945 in Wien als Nachfolgeorganisation der Christlich-deutschen Turnerschaft unter dem ersten Präsidenten Josef Pultar (Nc) wiederbegründet wurde. Dessen Söhne Walter und Her-bert waren auch Mitglieder der Carolina. Die Union versteht sich als katholischer Verband und war 1954 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV).
Wisiak war von 1945 bis 1982 Jahre Obmann des Landesverbandes Steiermark der Union und danach der Ehrenpräsident. Er hat sich um das Sportwesen in der Steiermark bzw. in Graz besonders verdient gemacht. Er war auch einer der Mitbegründer der Landessportorganisation Steiermark und Initiator des Baues der Unionhalle in der Grazer Gaußgasse, die seit-her seinen Namen trägt.
Wisiak hatte vier Kinder. Der älteste Sohn und ein Enkel sind ebenfalls Urmitglieder der Carolina. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalles und wurde auf dem St.-Peter-Stadtfriedhof in Graz begraben.