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LH Vors. BR Abg. z. NR LT-Präs. a.D. Johann Thullner

LH Vors. BR Abg. z. NR LT-Präs. a.D. Johann Thullner

Ehrenmitgliedschaften: Austro-Peisonia, Babenberg Wien

Geboren: 29.08.1880, Zanegg (Mosonszolnok, Westungarn)
Gestorben: 09.06.1937, Neusiedl am See (Burgenland)
Landeshauptmann (Burgenland), Nationalratsabgeordneter, Vorsitzender des Bundesrates, Landtagspräsident, Landesparteiobmann der Christlichsozialen, Weltpriester

Lebenslauf:

Thullner wurde als Sohn eines Großbauern geboren. Er besuchte das Gymnasium der Piarsten in Ungarisch-Altenburg (Magyaróvár) und der Benediktiner in Raab (Györ), wo er 1900 maturierte. Danach trat er in Raab in das Priesterseminar ein und studierte an dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. 1904 wurde er zum Priester geweiht.

Nach verschiedenen Seelsorgetätigkeiten als Kaplan wurde Thullner 1919 Pfarrer von Neusiedl am See. Im Zuge der Angliederung des Burgenlands mußte er von September bis November 1921 für drei Monate nach Wien emigrieren. Nach seiner Rückkehr wurde er für die Christlichsoziale Partei tätig. Bereits 1922 war er Mitglied der Landesparteileitung und vom 20. November 1923 bis 24. Juli 1929 Landesobmann der Christlichsozialen.

Vom 17. Juli 1922 bis zum 20. November 1923 war Thullner Nationalratsabgeordneter, vom 17. Januar 1924 bis zum 20. Mai 1927 war er Mitglied des Bundesrates, dessen Vorsitzender er vom 1. Juni 1925 bis zum 30. November war. Danach kehrte er politisch wieder ins Land zurück. Dem burgenländischen Landtag gehörte er dann vom 20. Mai 1927 bis 11. Dezember 1933 an, dessen Präsident er vom 5. Dezember 1930 bis zum 11. Dezember 1933 war.

Vom 20. Mai 1927 bis 24. Juli 1929 war Thullner Landesrat und vom 24. Juli 1929 bis zum 10. Dezember 1930 Landeshauptmann des Burgenlandes. Aufgrund des Beschlusses der Österreichischen Bischofskonferenz vom 6. Dezember 1933 legte er am 11. Dezember 1933 alle politischen Funktionen zurück. 1931 wurde er zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt.

Thullner gehörte neben Michael Gangl (A-P EM) zu den prägenden Priesterpolitikern des Burgenlands und zum Kreis der „politischen Prälaten“ in der Zwischenkriegszeit. Er erhielt Anfang 1930 das Ehrenband der Babenberg Wien und im selben Jahr – sicherlich später – das der Austria Peisonia. Ein genaues Datum ist nicht mehr zu eruieren

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Quellen und Literatur:

Unger, Günter Michael: Die Christlichsoziale Partei im Burgenland (= Burgenländische Forschungen 49). Eisenstadt 1965 (Wien phil. Diss. 1964) (passim).
Kriegler, Johann: Politisches Handbuch des Burgenlands. I. Teil (1921–1938). Eisenstadt 1972, S. 128.