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HS Prof. P. Dr. Jacob Koch , SVD

HS Prof. P. Dr. Jacob Koch , SVD

Ehrenmitgliedschaften: Bajuvaria

Geboren: 19.05.1875, Gleißweiler bei Gräfenhausen (nunmehr Stadt Annweiler, damals Kreis Bergzabern, nunmehr Kreis Südliche Weinstraße, Rheinland Pfalz)
Gestorben: 24.01.1949, Wien
Hochschulprofessor (Moraltheologie), Ordenspriester (SVD)

Lebenslauf:

Koch stammte aus der damals zum Königreich Bayern gehörenden Pfalz, nunmehr Bundesland Rheinland-Pfalz, und trat 1891 zu gymnasialen Vorstudien in den Missionsorden der 1875 vom hl. Arnold Janssen gegründeten Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Societas Verbi Divini, SVD) in Steyl (gehört nunmehr zu Venlo, Niederlande) ein. Nach Abschluß dieser Vorstudien kam Koch 1896 in das Missionshaus St. Gabriel (Mödling bei Wien), um an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt zu studieren. Am 9. Oktober 1899 wurde er vom Erzbischof von Wien, Anton Joseph Kardinal Gruscha (AW EM), zum Priester geweiht.

Anschließend wurde Koch zum Weiterstudium an das Collegium de Urbe D. Thomae Aquinatis Sacrae Ordinis Praedicatorum, die nunmehrige Päpstliche Universität Thomas von Aquin, auch Angelicum genannt, nach Rom geschickt (Dr. theol. 1901). Danach war er einige Zeit Sekretär und Reisebegleiter des Ordensgründers Janssen, um dann ab 1903 als Professor der Moraltheologie, später zusätzlich der Pastoraltheologe, an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt St. Gabriel zu wirken. Zeitweise hielt er auch Vorlesungen in Pädagogik und zur Sozialen Frage.

Bereits einige Jahre nach Beginn seiner Lehrtätigkeit machte sich bei Koch eine Zuckerkrankheit bemerkbar. Um die Einhaltung der notwendigen Diät zu erleichtern, übernahm er die Funktion eines Hausgeistlichen bei den Borromäerinnen (Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus) im benachbarten Biedermannsdorf. Dort war er auch an deren Schulen als Katechet eingesetzt, leitete mehrere Marianische Kongregationen und gab Exerzitien. Aus dieser seelsorglichen Tätigkeit entstand sein erfolgreiches Buch „Weggeleit. Durchs Erdenleben Gott entgegen“. Bis zu seinem Tod erlebte es fünf Auflagen (25.000 verkaufte Exemplare). Danach wurde es weiterhin mehrfach aufgelegt, zuletzt 1999 in einer überarbeiteten 23. Auflage. Nach 20jähriger Tätigkeit in Biedermannsdorf kehrte Koch wieder nach St. Gabriel zurück.

Mit 14. März 1934 wurde Koch zum Richter und Erzbischöflichen Gerichtsrat am Metropolitan- und Diözesangericht Wien ernannt, welche Funktion er nominell bis zu seinem Tod bekleidete. Ende der zwanziger Jahre kam er in näheren Kontakt zur Bajuvaria und hielt dort Vorträge, was dann zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Koch führte (Couleurname Gabriel). Das traf auch kurze Zeit später auch auf seinen Ordensbruder P. Peter Schmitz SBD (Rl) zu.

Im Laufe der Jahre verschlimmerte sich bei Koch die Zuckerkrankheit, die zur Beeinträchtigung seiner Sehkraft und schließlich in den letzten Jahren seines Lebens zur völligen Erblindung führte. Als 1941 das Missionshaus St. Gabriel geschlossen wurde, fand er Unterkunft in einem sog. „Greisenheim“ der Borromäerinnen in Wien-Währing (Gentzgasse), wo er seinen Lebensabend verbrachte und verstarb. Die Krankensalbung („Letzte Ölung“) spendete ihm sein Ordensbruder Wilhelm Koppers, der bis 1938 Professor für Ethnologie an der Universität Wien war. Die Einsegnung am 28. Januar 1948 nahm der Erzbischof von Wien, Theodor Kardinal Innitzer (NdW), vor, und am offenen Grab sprach der Philistersenior der Bajuvaria, Eduard Chaloupka (Baj). Begraben wurde er auf dem Klosterfriedhof von St. Gabriel (Mödling).

Werke:

Weggeleit. Durchs Erdenleben Gott entgegen (5. Aufl. 1948, 19. Auflage 1977, 23. Auflage 1999)

Quellen und Literatur:

Mitteilung Missionshaus St. Gabriel (Lebenslauf), 4. 4. 2019 (Monika Slouk)
Diözesanarchiv Wien. Priesterdatenbank.
Krammer, Otto (Baj): Geschichte der Katholischen Akademischen Verbindung Bajuvaria 1920–1980. Fünf Teile. Als Manuskript vervielfältigt (= Wiener Katholische Akademie – Miscellanea Dritte Reihe Nr. 24). Wien 1984, S. 303f.