Wartungsfunktionen

WHR Mag. Dr. Viktor Lenhart

WHR Mag. Dr. Viktor Lenhart

Urverbindung: Bajuvaria (19.06.1952)

Geboren: 18.07.1928, Wien
Gestorben: 21.04.2020, Wien
ÖCV-Amtsträger (Statistik), Vizepräsident (Statistisches Zentralamt)

Lebenslauf:

Lenhart stammte aus Wien-Wieden und besuchte dort nach der Volksschule die Realschule (Waltergasse). Nach der Matura im Jahr 1946 begann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1953), wo er der Bajuvaria beitrat (Couleurname Kracherl). Nach dem Gerichtsjahr trat er mit 1. November 1954 in den Dienst der zum Unterrichtsministerium gehörenden Bundestheaterverwaltung, dessen Leiter damals Ernst Marboe (Baj) war. 1955 erlebte er in dieser Funktion die Wiedereröffnung der Staatsoper und des Burgtheaters mit.

Lenhart wurde mit 1. August 1957 dem Statistischen Zentralamt zur Dienstleistung zugeteilt, das eine nachgeordnete Dienststelle des Bundeskanzleramtes war. Dort wurde er der Präsidialabteilung zugeteilt, deren Leitung er 1960 übernahm. Zwischen 1964 und 1969 war Maximilian Pammer (Baj EM) Präsident des Statistischen Zentralamtes. Mit 1. Januar 1975 wurde er zum wirkl. Hofrat und mit 1. Juli 1984 zum Vizepräsidenten ernannt. Vom Januar bis August 1988 leitete er Interimistisch das Statistische Zentralamt. Ende September 1993 wurde er auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt.

Obwohl 1933 mit der Errichtung des Dritten ÖCV im Rahmen des ÖCV-Beirates (nunmehr die Verbandsführung) ein Amt für Statistik eingerichtet wurde, zu dessen Aufgaben die zentrale Standesführung des ÖCV und die Herausgabe eines Gesamtverzeichnisses gehörte, wurde dieses nach 1945 vorerst abgeschafft. 1949 hat die Cartellversammlung beschlossen, ein Gesamtverzeichnis herauszubringen, dessen Organisierung der damalige ÖCV-Sekretär Karl Lager (Nc) vornahm. So geschah es auch mit dem Gesamtverzeichnis 1954. Im Zuge der Reform der Cartellordnung 1959 wurde wieder das Amt für Statistik nicht zuletzt im Hinblick auf das Gesamtverzeichnis 1959 eingeführt.

Im Vorgriff darauf wurde auf Antrag der Verbandsführung (jetzt Vorstand der Verbandsführung) unter dem Vorsitz von Eduard Chaloupka (Baj) dem damals dafür zuständigen und anläßlich der Cartellversammlung 1958 tagenden CV-Ausschuß empfohlen, Lenhart zum provisorischen Leiter des Amtes für Statistik zu bestellen, was dann auch geschah. Dieser konnte dann bereits die Herausgabe des Gesamtverzeichnisses 1959 besorgen. Nach dem Beschluß über die Cartellordnung des Jahres 1959 wurde er offiziell gewählt und in den Jahren 1963 und 1967 wiedergewählt. In seiner Amtszeit wurden dann noch die Gesamtverzeichnisse 1963 und 1967 herausgegeben, wobei er – es gab noch keine elektronische Datenverarbeitung, wie wir sie heute kennen – vom CV-Sekretariat sowie von weiteren Cartellbrüdern unterstützt wurde. 1968 trat er von seinem Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Walter Stix (NdW) gewählt.

Bis zum Gesamtverzeichnis 1967 wurden die Mitglieder jeweils im Rahmen ihrer Urverbindung gereiht nach dem Rezeptionsdatum aufgeführt, so daß man bei der Suche einer Person erst im Personenregister nachsehen mußte, wo beim Namen das Rezeptionsjahr stand. Das 1973 erschienene Gesamtverzeichnis wurde umgestellt. Ab da wurden alle Mitglieder alphabetisch geordnet ohne Trennung nach Urverbindungen angeführt. Das Gesamtverzeichnis des deutschen CV behielt aber die seit jeher bestandene alte Gliederung bis zum Schluß bei. Aufgrund der Datenschutzrichtlinien der EU werden keine Gesamtverzeichnisse mehr herausgegeben. Das letzte Gesamtverzeichnis des ÖCV erschien 2014, das letzte des deutschen CV 2015. Anstelle dieser gibt es seit vielen Jahren die Möglichkeit, online auf die Mitgliederdatenbank zuzugreifen.

Lenhart wurde mit behördlicher Genehmigung auf einem Privatgrundstück in Hochstraß (Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Bezirk Baden, Niederösterreich) bestattet.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 13. 5. 2020).
ÖCV-Archiv. Unterlagen zur Cartellversammlung 1958.