Lebenslauf:
Zeilinger wurde als Sohn eines Molkereibesitzers geboren und absolvierte das Gymnasium in Ried im Innkreis, wo er 1924 die Matura ablegte. Danach begann er das Studium der Chemie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1932), wo er der Austria beitrat (Couleurname Totila). Einer seiner Leibfüchse war Gottfried Lerch (AW). Danach trat er in den Dienst der oberösterreichischen Landesregierung und war Molkereiinspektor. Ende Mai 1938 wurde er entlassen und übernahm anschließend die Leitung des väterlichen Betriebs in Ried.
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Zeilinger am 22. August 1939 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und am 30. September 1940 wieder entlassen, um mit 1. Oktober seinen Dienst bei den IG Farben anzutreten, die ihren Sitz in Frankfurt/Main hatte. Durch Fusionierung von BASF, Hoechst, Bayer u. a. wurde dieses Unternehmen weltweit der größte Chemie-Konzern. Dort blieb er bis Anfang 1945, um dann ab November 1945 bei der Österreichischen Stickstoffwerken AG in Linz, der späteren Chemie Linz, als Chemiker zu arbeiten.
Mit 1. September 1946 wurde Zeilinger Laboratoriumsvorstand an der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft in Wolfpassing (Bezirk Scheibbs, Niederösterreich). Diese Anstalt befand sich in einem ehemaligen Schloß der Fürsten Auersperg. Direktor dieser Anstalt wurde später sein Consemester Paul Jax (AW). Damit spezialisierte sich Zeilinger, diesbezüglich bereits familiär vorgeprägt, auf dem Gebiet der Milchwirtschaft und des Molkereiweisens und machte sich in diesem Fach einen Namen.
Die Hochschule für Bodenkultur wurde nun auf Zeilinger und seine inzwischen angewachsene wissenschaftliche Reputation aufmerksam, so daß er mit 3. April 1954 zum außerordentlichen Hochschulprofessor für Milchwirtschaft, Molkereiwesen und landwirtschaftliche Mikrobiologie an der Hochschule für Bodenkultur und zum Vorstand des gleichnamigen Instituts ernannt wurde. Mit 8. Juli 1958 wurde ihm der Titel Ordentlicher Hochschulprofessor verliehen. Seine Ernennung zum Ordentlichen Hochschulprofessor erfolgte im März 1964. Den entsprechenden Antrag unterschrieb der damalige Unterrichtsminister Heinrich Drimmel (NdW) am 11. März 1964, rund drei Wochen später trat er als Minister zurück. In den Studienjahren 1969/z0 und 1970/71 war Zeilinger Rektor der Hochschule für Bodenkultur. 1975 wurde er emeritiert.
Zeilinger wurde wegen Scheidung und Wiederheirat 1949 von der Austria dimittiert, jedoch kurz vor seinem Tod 1986 wiederaufgenommen. Er starb nach schwerer Krankheit. Sein Sohn ist der Nobelpreisträger und Träger des Bandes „In vestigiis Wollek“ Anton Zeilinger (M-D), sein Enkel ist der Alt-VOP Anton Florian Zeilinger (AIn).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Austria Wien. Standesblatt.Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 21. 5. 2025.