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OMed.R Dr. Moritz Franz Haas

OMed.R Dr. Moritz Franz Haas

Urverbindung: Austria-Wien (17.01.1881)

Geboren: 07.05.1861, Preßburg (Pozsony; nunmehr Bratislava)
Gestorben: 20.03.1933, Wien
Landtagsabgeordneter (Wien), Stadt- und Gemeinderat (Wien), Arzt (Allgemeinmedizin)

Lebenslauf:

Haas begann nach der Matura mit dem Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Flott). Nach dem Studium und dem sog. Turnus ließ er sich in Wien-Landstraße als Praktischer Arzt (Allgemeinmedizin) nieder, wo er sich bald in der Wiener Christlichsozialen Partei von Karl Lueger (Nc EM) engagierte.

Im Jahr 1900 kandidierte Haas für Christlichsozialen im Wahlkreis Landstraße für den Wiener Gemeinderat, wurde gewählt und gehörte diesem dann ohne Unterbrechung bis 1927 an. In der Folge wurde er vom Gemeinderat in den Stadtrat gewählt. Dieses Gremium entsprach eher dem Gemeindevorstand und nicht den nunmehrigen Stadträten mit Ressortzuteilung in Wien sowie in Städten mit eigenem Statut. Als solcher lag sein politischer Schwerpunkt naturgemäß im Gesundheitswesen und in der Kinderfürsorge. Mit seinem Namen ist eines der größten Werke der christlichsozialen Ära Wiens verbunden, nämlich der Bau des Städtischen Krankenhauses in Wien-Lainz 1908 bis 1913, das er initiierte und politisch begleitete.

Haas wurde in dieser Zeit Direktor der öffentlichen Kinderheilanstalten der Stadt Wien, wobei er weiterhin seine Praxis in der Rasumofskygasse aufrechterhielt. Daneben war er auch Mitglied des niederösterreichischen Landesschulrates. Nach Ende des Ersten Weltkriegs gehörte er vom Dezember 1918 bis Mai 1919 dem provisorischen Gemeinderat Wiens an. Als dieser am 4. Mai 1919 nach dem allgemeinen Verhältniswahlrecht gewählt wurde, kandidierte Haas neuerlich und wurde wiedergewählt. Allerdings ging mit der Konstituierung dieses Gemeinderates im Mai 1919 die christlichsoziale Ära Wiens endgültig zu Ende, und ein Sozialdemokrat wurde zum Bürgermeister gewählt.

Nach Inkrafttreten der Bundesverfassung konstituierte sich der Wiener Gemeinderat am 10. November 1920 als Wiener Landtag, womit Haas ab diesem Zeitpunkt Landtagsabgeordneter war. Bei der Landtagswahl am 21. Oktober 1923 wurde er wiedergewählt und gehörte dann dem Landtag bis zum 20, Mai 1927 an. Danach war er nicht mehr politisch tätig. Im übrigen war er aktiv ist seiner Pfarrgemeinde St. Othmar tätig. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.

Quellen und Literatur:

Archiv Austria Wien (Richard Huka, 20. 7. 2017)
Reichspost 22. 3. 1933, S. 5.