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HR i.R. Dr. Anton Kapf

HR i.R. Dr. Anton Kapf

Urverbindung: Austria-Wien (21.10.1905)

Geboren: 31.05.1885, Wien
Gestorben: 28.08.1985, Wien
ÖCV-Amtsträger, ÖCV-Sekretär, Träger des ÖCV-Ehrenringes, Landesbeamter (Niederösterreich)

Lebenslauf:

Kapf absolvierte 1905 in Wien das Schottengymnasium und begann anschließend das Studium der Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1911), wo er der Austria beitrat (Couleurname Rüdiger). Dort war er im Wintersemester 1906/07 Fuchsmajor sowie im Sommersemester 1907 und im Wintersemester 1907/08 Senior. In diesem Semester begann das für den CV stürmische „Wahrmundjahr“.

Im Studienjahr 1908/09 war Kapf Einjährig-Freiwilliger beim Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, mit dem er damals anläßlich der Annexion Bosnien-Herzegowinas eingesetzt war. Im Ersten Weltkrieg war er zuerst in Galizien und dann in Villach, wo das Kommando der Isonzofront war, bei der k. u. k. Transportleitung eingesetzt (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve; Auszeichnung: goldenes Verdienstkreuz am Bande mit Kriegsdekoration).

1918 trat Kapf in den Dienst der Niederösterreichischen Landesregierung, und zwar in den Landesrechnungsdienst. Als solcher war er zuletzt Leiter des Gemeindevermögensreferates. Allerdings war er als Nicht-Jurist in der Verwendungsgruppe B eingestuft. Anläßlich seiner Pensionierung im Jahr 1953 erhielt er den Titel Hofrat. Danach war er noch einige Zeit Konsulent beim Österreichischen Gemeindebund.

Kapf engagierte sich sowohl in seiner Verbindung wie im ÖCV. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit bekleidete er in der Austria von 1920 bis 1938 das Amt eines Philisterkassiers. In den Jahren von 1922 bis 1935 war er ständiger Vertreter der Austria (Altherrenschaft) bei den Cartellversammlung. 1936 wurde er als Nachfolger von Theodor Lissy (Rd) Sekretär des Österreichischen Altherrenbundes des CV, der auch als ÖCV-Sekretär bezeichnet wurde. Das Sekretariat befand sich damals in der Singerstraße 7. Dieses Amt bekleidete er – unterbrochen von der Nazizeit – bis Anfang 1949. Sein Nachfolger war dann Karl Lager (Nc).

1951 wurde Kapf als Nachfolger von Eduard Holzmann (AW) zum Leiter des ÖCV-Kassenamtes (ÖCV-Kassenwart) gewählt, welches er zwölf Jahre bis 1963 ausübte. Sein Nachfolger wurde Anton Leithner (Nc). Er hatte in entscheidenden Phasen der Geschichte (Anschluß 1938, Wiederaufbau nach 1945) wichtige Ämter im ÖCV inne. „Seiner Mentalität entsprechend wirkte Anton Kapf nicht im Rampenlicht der Ereignisse, sondern erfüllte seine, ihm übertragenen Funktionen und Arbeiten in unauffälliger Bescheidenheit.“ (Protokoll XXIII. CVV).

Erst spät, im Jahr 1980, erhielt Kapf den ÖCV-Ehrenring. Sein Sohn war Gottfried Kapf (AW), sein Enkel Stephan Kapf (AW). Kapf ist im gesegneten Alter von über 100 Jahren verstorben und wurde auf dem Nußdorfer Friedhof begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien (Heinz Dopplinger).
ÖCV-Archiv. Protokoll XXIII. Cartellversammlung 14.-18. Mai 1980. Antrag auf Verleihung
des Ehrenrings an Anton Kapf.