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Fürstbischof Dr. Jakob Ignaz Maximilian Stepischnegg

Fürstbischof Dr. Jakob Ignaz Maximilian Stepischnegg

Ehrenmitgliedschaften: Austria-Wien

Geboren: 22.07.1815, Cilli (Celje, Untersteiermark, nunmehr Slowenien)
Gestorben: 28.06.1889, Marburg (Maribor)
Fürstbischof von Lavant (Marburg), Hochschulprofessor (Kirchengeschichte, Kirchenrecht, Neues Testament), Landtagsabgeordneter (Steiermark)

Lebenslauf:

Stepischnegg wurde als Sohn eines Zimmermanns geboren und besuchte in Cilli das Gymnasium sowie die Lyzeen in Klagenfurt und Graz. Danach trat er 1832 in das Priesterseminar von Klagenfurt ein und studierte bis 1836 an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. Danach studierte er als Frequentant des Frintaneums von 1836 bis 1838 an der Theologischen Fakultät der Universität Wien (Dr. theol. 1839).

Am 2. August 1838 wurde Stepischnegg für die Diözese Lavant zum Priester geweiht. Diese war seit 1228 ein Salzburger Eigenbistum und wurde unter Kaiser Josef II. 1786 ein eigenständiges Bistum im Metropolitanverband Salzburg. Der Sitz des Bistums war damals St. Andrä im Lavanttal, sein Gebiet umfaßte die Untersteiermark und das südliche Lavanttal in Kärnten.

In Folge des Konkordats von 1855 wurde 1856 der Sitz von St. Andrä nach Marburg/Drau (Maribor) verlegt und das Gebiet auf die damalige Untersteiermark begrenzt. 1924 wurde das Bistum aus dem Verband der Kirchenprovinz Salzburg herausgelöst, direkt Rom unterstellt und 1962 in Maribor unbenannt. 1968 wurde das Bistum dem Erzbistum Laibach unterstellt und dann 2006 selber zum Erzbistum erhoben.

Nach zweijähriger Seelsorgetätigkeit wurde Stepischnegg 1840 bischöflicher Hofkaplan und 1847 ins Lavaner Domkapitel – damals noch in St. Andrä – berufen. Ab 1850 wirkte er auch als Professor für Kirchengeschichte, Kirchenrecht und später dann auch für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt der Diözese Lavant

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Am 21. Dezember 1862 wurde Stepischnegg vom Salzburger Fürsterzbischof Maximilian Kardinal von Tarnoczy zum Fürstbischof von Lavant ernannt. Die kaiserliche Bestätigung erfolgte am 17. Januar 1863, die Bischofsweihe am 18. Januar. Aufgrund seiner Funktion war er als Virilist steirischer Landtagsabgeordneter.

Stepischnegg war persönlich hoch gebildet und als Kirchenhistoriker wissenschaftlich sehr interessiert. Er setzte die Restrukturierung des Bistums nach der Sitzverlegung und Neuzirkumskription von 1856 durch verschiedene seelsorgliche Maßnahmen fort, u. a. durch die Gründung eines Knabenseminars sowie Ansiedelung verschiedener Ordensgemeinschaften.

In der Nationalitätenfrage verfolgte Stepischnegg einen neutralen Kurs, der sich streng an die Gesetze hielt. So wurden u. a. die Matriken in den Pfarreien in Deutsch geführt. Politisch zählte er zu den Katholisch-Konservativen. In diesem Zusammenhang ist auch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft seitens der Austria Wien zu sehen. Anzumerken ist dabei, daß Stepischnegg slowenischer Nationalität war.

Stepischnegg wurde auf dem städtischen Friedhof in Marburg beigesetzt.

Werke:

(Auswahl)
Thomas Chrön. Fürstbischof von Laibach (1856).
Abhandlungen über Religion und Kirchen (1857).
Katekizem sv. leta v pogovorih [Katechismus des hl. Jahres im Dialog] (1875).
Papst Pius IX. und seine Zeit (1879).
Compendium des katholischen Eherechts ( 1882).

Quellen und Literatur:

Dolinar, France M.: Jakob Ignaz Maximilian Stepischnegg, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 738f.