Lebenslauf:
Doppelbauer wurde als Sohn eines Fleischhauers geboren und absolvierte 1865 als Zögling des Knabenseminars Freinberg in Linz das Gymnasium. Anschließend trat er ins Linzer Priesterseminar ein, studierte bis 1869 an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt und wurde bereits am 26. Juli 1868 zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Seelsorgetätigkeiten (u. a. in Steyr) studierte er von 1876 bis 1879 in Rom kanonisches Recht (Dr. iur. can. 1878, Dr. iur. utr. 1879). Nach seiner Rückkehr war er in der Linzer Diözesanverwaltung tätig.
Bereits 1884 nach dem Tod des Linzer Bischofs Franz Rudigier (AW EM) wäre Doppelbauer als dessen Wunschkandidat als Bischof vorgesehen gewesen, was jedoch wegen des liberalen Einflusses noch nicht möglich war. 1887 wurde er dann für kurze Zeit Rektor der Anima in Rom. Denn bereits am 17. Dezember 1888 ernannte ihn Kaiser Franz Joseph dann doch zum Bischof von Linz, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 11. Februar 1889. Am 10. März 1889 wurde er in Rom, in der Anima, zum Bischof geweiht. Sein Nachfolger dort wurde Franz X. Nagl (Aa EM). Doppelbauer war der erste Bischof von Linz, der aus Oberösterreich stammte. Als solcher war er als Virilist oberösterreichischer Landtagsabgeordneter.
In Doppelbauers Amtszeit wurde der neue Linzer Dom fast vollendet sowie ein neues Knabenseminar in Linz-Urfahr (Petrinum) errichtet. Er förderte das katholische Vereins- und Pressewesen und war sozial aufgeschlossen. Ebenso errichtete er eine katholische Lehrerinnenbildungsanstalt sowie eine Lehrerbildungsanstalt. 1895 leitete er ein Seligsprechungsverfahren für Franz Rudigier ein, dessen Schriften er herausgab.
In der Auseinandersetzung zwischen Christlichsozialen und Konservativen stand Doppelbauer auf letzterer Seite, was seiner katholisch-konservativen Grundhaltung entsprach. Im Landtag, der in der ersten Zeit seines Episkopats von einer liberalen Mehrheit dominiert wurde, vertrat er vehement die katholisch-konservativen Interessen, hielt sich aber in tagespolitischen Fragen zurück. Auch verteidigte er den muttersprachlichen Gottesdienst (hinsichtlich Predigt und Lieder) für die aus Böhmen stammenden tschechischen Arbeiter in Oberösterreich.
Doppelbauer, der zeitlebens gesund war, starb an einer Blutvergiftung und wurde im neuen Dom beigesetzt.
Werke:
(Auswahl)Übungstafel für die katholischen Schulkinder (1872).
Das heilige Haus zu Loreto (1875).
Herausgeber der Schriften von Franz Rudigier (siehe dort).
Quellen und Literatur:
Zinnhobler, Rudolf: Franz (von Sales) Maria Doppelbauer, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, 139f.Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1861 bis 1918 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 9). Linz 1983, 55–57.
Assmann, Peter: Bischof Franz Maria Doppelbauer – Mitglied des o. ö. Landtags von 1889 bis 1908, in: Oberösterreichische Heimatblätter 44 (1990), 152–166.