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LT-Präs. LR Bgm. a.D. Gym.-Dir. i.R. HR Mag. Edmund Freibauer

LT-Präs. LR Bgm. a.D. Gym.-Dir. i.R. HR Mag. Edmund Freibauer

Urverbindung: Austria-Wien (11.11.1955)

Bandverbindungen: Walth

Geboren: 20.02.1937, Ringelsdorf (nunmehr Ringelsdorf-Niederabsdorf, Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich)
Gestorben: 29.11.2022, Mistelbach
Landtagspräsident, Landesrat, Bürgermeister (Mistelbach)

Lebenslauf:

Freibauer stammte aus dem nunmehrigen Dreiländereck Österreich-Tschechien-Slowakei, wo es ehedem eine slowakische Minderheit gegeben hat (der slowakische Name für Ringelsdorf lautet Lingašdorf) sowie aus einer Landarbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule in Ringelsdorf und des Realgymnasiums in Gänserndorf, wo er 1951 der MKV-Verbindung Leopoldina beitrat und 1955 maturierte, begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium der Mathematik und Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Lehramtsprüfung 1960, später Mag. rer. nat.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Belami). Sein Leibbursch war Heinz Dopplinger (AW).

Nach Studienabschluß unterrichtete Freibauer zuerst an der Lehrerbildungsanstalt Wiener Neustadt und war dann ab 1963 in Mistelbach Professor am neu gegründeten Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG), dessen Direktor er 1977 wurde. Bereits 1980 wurde er als solcher aufgrund seiner politischen Funktionen dienstfreigestellt.

Freibauer engagierte sich für die ÖVP kommunalpolitisch und wurde 1966 in den Gemeinderat von Mistelbach gewählt. 1970 erfolgte seine Wahl in den Stadtrat (Gemeindevorstand), 1972 zum Vizebürgermeister und 1975 zum Bürgermeister, welche Funktion er bis 1989 bekleidete. Diese führte 1980 zu seiner Wahl zum ÖVP-Hauptbezirksparteiobmann Mistelbach, was er bis zum Jahr 2000 blieb. Von 1988 bis 1992 war er Obmann des niederösterreichischen ÖVP-Gemeindevertreterverbandes. Unter seine Ägide als Bürgermeister wurde u. a. die Mistel überdacht sowie die Grüne Straße als innerstädtische Fuß- und Radwegverbindung, die Sporthalle und das Bundesschulzentrum errichtet.

Seine Stellung als Bürgermeister und ÖVP-Hauptbezirksobmann führte Freibauer in die Landespolitik. Er kandidierte im Herbst 1979 für den niederösterreichischen Landtag, wurde gewählt und gehörte diesem nach Wiederwahlen 1983 und 1988 vom 4. Dezember 1979 bis zum 22. Oktober 1992 an. Am 10. November 1988 wurde er zum geschäftsführenden Klubobmann gewählt. Aus diesem Grund trat er in der Folge als Bürgermeister zurück, um sich ganz der Landespolitik zu widmen. Als Klubobmann trat er am 15. Oktober 1992 zurück und am 22. Oktober 1992 legte er sein Landtagsmandat nieder, weil er am 21. Oktober 1992 zum Landesrat der niederösterreichischen Landesregierung gewählt wurde.

Der Wechsel in die Landesregierung erfolgte im Zusammenhang mit der Wahl von Erwin Pröll (Rt-D EM) zum Landeshauptmann. Freibauer leitete die Ressorts Finanzen und Wohnbau. Mit dem Instrument eines mehrjährigen Budgetprogramms ist es ihm gelungen, eine Begrenzung der Schulden des Landes zu erreichen. Beim Wohnbau sorgte er für die Einführung eines zweistufigen Wohnungsförderungsmodells mit dem Ziel einer besonderen sozialen Treffsicherheit und einer verstärkten Förderung für kinderreiche Familien. Die Funktion eines Landesrates bekleidete er nach Wiederwahl bis zum 16. April 1998. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Sobotka (Rd EM).

Bei den Landtagswahlen im Frühjahr 1998 kandidierte Freibauer neuerlich und gehörte diesem nach Wiederwahl (2003) vom 16. April 1998 bis zum 10. April 2008 an. Der Landtag wählte ihn am 16. April 1998 zum Landtagspräsidenten, welches Amt er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag bekleidete. Sein Nachfolger wurde Johann Penz (F-B). Freibauer war von 1995 bis 2004 ständiger Stellvertreter des Landeshauptmanns beim Ausschuß der Regionen im Europarat. Von 1996 bis 2012 war er Obmann des niederösterreichischen Seniorenbundes der ÖVP.

Freibauer erhielt den Berufstitel Hofrat. Er war auch Bandphilister der MKV-Verbindungen Nordmark Hohenau und Falkenstein Mistelbach. Von 2007 bis 2013 war er Vorsitzender des ÖCV-Bezirkszirkels Mistelbach–Laa/Thaya–Poysdorf. Er wurde auf dem Friedhof in Mistelnbch begraben. Sein Sohn ist Christian Freibauer (Rd).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 1. 12. 2022).
Bezemek, Ernst–Dippelreiter, Michael: Politische Eliten in Niederösterreich. Ein biografisches Handbuch 1921 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 38). Wien 2011, 85.