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Dir. i.R. Doz. MMag. Dr. Dr. lic. phil. Josef Zemanek

Dir. i.R. Doz. MMag. Dr. Dr. lic. phil. Josef Zemanek

Urverbindung: Amelungia (07.11.1967)

Bandverbindungen: Ca, SO

Geboren: 09.09.1943, Wien
Gestorben: 29.11.2021, Wien
Vorortspräsident, Vorsitzender Altherrenlandesbund (Wien, Kärnten), Ortsverbandspräsident (Wien), Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände, Abteilungsdirektor (Bausparkasse der Österreichischen Sparkasse), Hochschuldozent (Heiligenkreuz)

Lebenslauf:

AUSBILDUNG UND BERUFSLAUFBAHN

Josef Augustinus Zemanek, so sein voller Name, wurde als Sohn eines Postbeamten (Amtsrat) geboren und stammte aus Wien-Döbling. Er besuchte das Schottengymnasium in Wien, wo er 1961 die Matura ablegte. Danach trat er in den Jesuitenorden ein und absolvierte das zweijährige Postulat in St. Andrä im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg, Kärnten). Ab 1963 studierte er an der Hochschule der Jesuiten für Philosophie in Pullach bei München (Lic. phil. 1966). Anschließend war er Erzieher am Jesuitenkolleg Kalksburg bei Wien. 1967 verließ er den Orden und begann 1967 das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1971), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Kasimir). Nach dem Studium war er kurze Zeit Religionslehrer und dann Kreditreferent bei der Genossenschaftlichen Zentralbank.

1973 trat Zemanek in den Dienst der Bausparkasse der Sparkassen, einer Tochterfirma der Girozentrale und Bank der österreichischen Sparkassen AG. 1974 wurde er mit der Leitung der neugegründeten Rechtsabteilung betraut und übernahm 1975 zusätzlich die Agenden eines Pressereferenten. 1980 wurde ihm die Prokura erteilt, 1986 wurde er Mitglied des Rechtsausschusses der österreichischen Sparkassen und 1987 zum Abteilungsdirektor ernannt. 1992 oblag ihm die juristische Betreuung bei der Ausgliederung der Bausparkassen aus der Girozentrale und der Gründung der S-Bausparkasse AG. 1997 arbeitete er bei der Vorbereitung der Gründung einer Tochterfirma in Ungarn mit. 2005 ging er in den Ruhestand. Er war auch gerichtlich beeideter Sachverständiger für die lateinische Sprache.

1991 begann Zemanek neben seinem Beruf das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien (Mag. theol. 2002, Dr. theol. 2006). Ab 2003 war er Dozent für Altes Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz bei Wien. Dort war er bis 2018 tätig. In dieser Eigenschaft veröffentlichte er einige wissenschaftliche Werke. Sein Forschungsschwerpunkt war die Analyse der gesamten Bibel mit dem Ziel, die Relevanz ihrer Botschaft für die heutige Gesellschaft mit den gegenwärtigen wissenschaftlichen Methoden evident und rational nachvollziehbar zu machen.

ENGAGEMENT IM CV UND IM KATHOLISCHEN VERBANDSWESEN

Zemanek engagierte sich auch im CV. Bereits im Februar 1970 wurde er ersatzweise zum WCV-Consenior gewählt. Im Studienjahr 1970/71 war er dann Ortsverbandspräsident des Wiener CV und im Studienjahr 1971/72 Präsident des ÖCV-Studentenverbandes (Vorortspräsident bzw. VOP). Nachdem sich keine Verbindung bereit erklärt hatte, einen Vorort zu übernehmen, wurde ein gemischtes Vorortspräsidium gewählt. Diese Möglichkeit wurde in der Cartellordnung geschaffen. Eine der wichtigsten Aufgaben des Vororts war es, die 1971 beschlossene ÖCV-Bildungsakademie zu errichten.

In diesem Vorortsjahr wurde in Klagenfurt die Carinthia gegründet, dabei wirkte Zemanek als VOP mit. Aufgrund seines Zweitwohnsitzes in Maria Wörth (Bezirk Klagenfurt-Land) engagierte er sich später bei dieser. Mit kurzen Unterbrechungen war er vom Herbst 2006 bis Mitte 2021 deren Philisterconsenior sowie im Jahr 2014 kurze Zeit Philistersenior.

Bei der Amelungia war Zemanek von Mitte 1989 bis Mitte 1991 Philistersenior. Auf der Cartellversammlung 1991 fiel er auf, als er dort 15 Anträge stellte. Von Anfang 1999 bis Anfang 2001 war er stellvertretender Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Wien und anschließend bis Mitte 2005 dessen Vorsitzender. Von 2016 bis 2019 war er Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Kärnten und vom 1. Juli 2018 bis zu seinem Tod war er auch Richter am ÖCV-Gericht.

Seine Funktion als Vorsitzender des Altherrenlandesbundes führte 2001 zur Wahl Zemaneks als Nachfolger von Johannes M. Martinek (Dan) zum Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände, welche Funktion er bis 2012 ausübte. Sein Nachfolger wurde Helmut Kukacka (A-D). Dieses Amt zog noch andere Funktionen nach sich. So war er dadurch parallel Vizepräsident des Österreichischen Laienrates und von 2009 bis 2015 Mitglied des Pastoralrates des Erzdiözese Wien.

Zemanek ehelichte die Tochter Jutta von Walter Kaber (S-B), das Paar hat zwei Adoptivkinder. Er erlag einem Krebsleiden (Bauchspeicheldrüse) und wurde auf dem Friedhof von Markersdorf bei Neulengbach (Niederösterreich) begraben.

Werke:

Psalmentheologie in den synoptischen Evangelienschriften. Eine innerbiblische Exegese und geschichtliche Analyse (2011).
Die Deutungsworte des Abendmahls im Kontext des Alten Testaments (2013)
Jesus Christus – Sendung und Funktion. Die christologischen Bezeichnungen und ihr alttestamentlicher Kontext (2016).
Das Vater-Unser. Ein biblisches Gebet (2017).
Die Gottesverkündigung der Propheten (2021).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Amelungia (Oskar Mayer, Willibald, Mayr, Parte).
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 30. 11. 2021).
Hundert (100) Jahre Katholische Österreichische Hochschulverbindung Amelungia im ÖCV. Für Volk und Altar. Redaktion Oskar Mayer. Wien 2008, S. 122f., 128, 132, 319, 356, 362.