Lebenslauf:
Ramoser wuchs am Fuße des Stiftes Göttweig auf und besuchte nach der Volksschule das Gymnasium in Krems an der Donau, wo er 1957 maturierte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.1961), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Ramses) und bei der er im Wintersemester 1960/61 Senior war. Nach dem Studium absolvierte er im ersten Halbjahr 1962 die Gerichtspraxis.
Im Anschluß daran schlug Ramoser die Richterlaufbahn ein und wurde mit 1. Juli 1962 Richteramtsanwärter. Am 25. Januar 1965 legte er die Richteramtsprüfung ab. In diesen Jahren war er am Kreisgericht Krems und am Bezirksgericht sowie am Landesgericht für Handelssachen in Wien tätig. Mit 1. Juli 1979 wechselte er an das Oberlandesgericht Wien. Dort war er bald im Präsidium tätig, wo er u. a. für die Personalangelegenheiten der Richter zuständig war. Die Oberlandesgerichte sind die oberste Dienstbehörden für Personalangelegenheiten der Richter. Im Rahmen dieser Tätigkeit lernte er die rund 900 Richter des Oberlandesgerichts-Sprengels Wien kennen, der Wien, Niederösterreich und das Burgenland umfaßt.
Mit 1. April 1986 wurde Ramoser zum Senatspräsidenten und mit 1. Januar 1992 zum Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts Wien ernannt. Seine Ernennung zum Präsidenten erfolgte mit 1. Februar 1999. Als solcher ging am 31. Dezember 2003 in den Ruhestand. Dem Präsidenten obliegen nicht nur die gesamten Personalangelegenheiten seines Sprengels, sondern auch umfangreiche Bau- und sonstige Verwaltungsangelegenheiten, darunter auch die Verwaltung des Justizpalastes.
Ramoser engagierte sich auch in der Verbindung und im ÖCV. So war er von 1974 bis 1976 Philistersenior der Amelungia. Bei deren Verbindungsgericht war er viele Jahre Mitglied und zeitweise dessen Vorsitzender. Darüber hinaus war er von 1982 bis 1999 Vorsitzender des Berufszirkels Richter und Staatsanwälte im ÖCV/MKV und von 1990 bis 2002 Mitglied des Obersten ÖCV-Gerichts. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Gothia Wien. Außerdem engagierte er sich im Pfarrgemeinderat der Pfarre Hl. Kreuz in der Großfeldsiedlung (Wien-Floridsdorf). Seine Söhne sind Christoph Ramoser (Am) und Eugen Ramoser (MKV Gothia Wien).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Amelungia. Parte.Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 19. 7. 2023).
Hundert (100) Jahre Katholische Österreichische Hochschulverbindung Amelungia im ÖCV. Für Volk und Altar. Redaktion Oskar Mayer. Wien 2008, 316–318, 355.