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em. Univ.-Prof. Mag. Dr. Horst Haselsteiner

em. Univ.-Prof. Mag. Dr. Horst Haselsteiner

Urverbindung: Amelungia (06.12.1960)

Geboren: 03.04.1942, Belgrad
Gestorben: 03.03.2019, Neunkirchen
Universitätsprofessor (Mittelosteuropäische Geschichte)

Lebenslauf:

Haselsteiners Eltern hatten serbische sowie ungarische Vorfahren und lebten vor und während des Krieges in Belgrad, das damals von der Deutschen Wehrmacht besetzt und verwaltet wurde. Nach dem Krieg zogen sie nach Wien und lebten im 3. Bezirk (Landstraße). Haselsteiner absolvierte 1960 das Gymnasium der Schulbrüder in Wien-Strebersdorf und begann im Anschluß das Studium der Geschichte, der Slawistik und Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1970), wo er der Amelungia beitrat (Couleruname Stamperl). Im Sommersemester 1963 war er deren Senior. Im Rahmen seines Studiums spezialisierte er sich auf das Gebiet der Ostmitteleuropäischen Geschichte. Nach Beendigung seines Studiums war er Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien.

1981 habilitierte sich Haselsteiner bei Richard Georg Plaschka (NdW) für Osteuropäische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Donauländer. Mit 1. März 1988 wurde er zum ordentlichen Universitätsprofessor für Südosteuropäische Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Graz ernannt. 1993 erhielt er den Ruf an die Universität Wien und wurde mit 1. Oktober 1993 zum ordentlichen Universitätsprofessor für die Geschichte Osteuropas an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien ernannt.

Darüber hinaus bekleidete Haselsteiner die Funktion eines Gründungsdekans der Fakultät für Mitteleuropastudien an der deutschsprachigen Julius-Andrassy-Universität in Budapest. Im Zuge dessen hatte er zahlreiche Gastprofessuren in Szeged, Fünfkirchen (Pécs), Zagreb, Laibach und Steinamanger (Szombathely) und Sarajevo inne. Von 1990 bis 2015 war er Mitglied des Kuratoriums „Aktion Österreich-Ungarn, Wissenschafts- und Erziehungskooperation“ im Rahmen des Wissenschaftsministeriums und ab 1999 dessen Vizepräsident. 2005 wurde er für fünf Jahre zum Präsidenten der „Commission internationale des études historiques slaves“ gewählt. Seit 1993 war er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1998 wurde er zum Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Ebenso war er Ehrenmitglied bosnisch-herzegowinischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften.

Von 1981 bis 1983 war Haselsteiner Philistersenior der Amelungia. 1981 wurde er Ehrenmitglied der KÖL Maximiliana Wien. Seine Tochter ehelichte Werner Kraus (Am). Er wurde auf dem Friedhof in Payerbach (Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich) begraben.

Werke:

(Auswahl)
Die Serben und der Ausgleich. Zur politischen und staatsrechlichen Stellung der Serben Südungarns in den Jahren 1860 bis 1867 (1976, gedruckte Dissertation von 1970).
Joseph II. und die Komitate Ungarns. Herrscherrecht und ständischer Konstitutionalismus (1983, gedruckte Habilitation von 1981).
Bosnien-Hercegovina. Orientkrise und Südslavische Frage (1996).
Dokumente des Österreichisch-Ungarischen Schiedsgerichts von Lausanne 1930–1938 (2001, Herausgeber).
Mosaik Europas. Die Vojvodina (2011, Herausgeber).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 5. 3. 2019).
Verbindungsarchiv Amelungia. Parte.