Lebenslauf:
Twaroch stammte aus Wien-Hernals und begann nach seiner Matura im Jahr 1931 das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1936), wo er der Alpenland beitrat. Er betätigte sich auch in der 1933 errichteten Hochschülerschaft Österreichs (Sachwalterschaft) und war in der deren Spätphase Leiter der Abteilung Presse- und Werbewesen. Nach der Gerichtspraxis trat er 1937 in den Dienst der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Nach dem Anschluß wurde er in das deutsche Beamtenverhältnis übernommen und am 1. Mai 1941 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Ende 1945 begann Twaroch wieder seinen Dienst bei der Finanzlandesdirektion Wien, Niederösterreich und das Burgenland und wurde bald zum Vorstand des Finanzamts Korneuburg ernannt. Im Mai 1948 wurde er dem Finanzministerium dienstzugeteilt und war zuerst in der Abteilung 10 tätig. die für die Einheitsbewertung und Bodenschätzung, Grundsteuer und Vermögenssteuer zuständig war. Leiter dieser Abteilung war Franz Latzka (Rd). Die Ernennungen zum Sektionsrat erfolgte 1953 und die zum Ministerialrat 1959, in welchem Jahr er zum Leiter der Abteilung 7a bestellt wurde. Diese war u. a. für die zwangsweise Einbringung sämtlicher öffentlicher Abgaben sowie für die Steuerberater zuständig. Gleichzeitig wurde er mit der Funktion eines Bundessteuerinspektors betraut und war als solcher für die Überwachung sämtlicher österreichischen Finanzämter zuständig.
Im Oktober 1965 wurde Twaroch mit der Leitung der Sektion IIa betraut und mit 1. Januar 1966 zum Sektionschef ernannt. Finanzminister war damals Wolfgang Schmitz (Nc). Die Sektion IIa war für die direkten Steuern, Verkehrssteuern und Gebühren zuständig. Als solcher war er an der Gesetzeswerdung im Bereich des Einkommensteuerrechts, des Körpersteuer- und Umsatzsteuerrechts sowie weiter Steuergesetze beteiligt. Er wirkte (wohl oder übel) auch beim Einkommensteuergesetz 1972 mit, bei dem die SPÖ-Alleinregierung bei Ehepaaren die gemeinsame Veranlagung, wie sie z. B. nach wie vor in der Bundesrepublik Deutschland in Geltung ist, abgeschafft und anstatt der Haushaltsbesteuerung die Individualbesteuerung eingeführt hat. Twaroch trat 1976 in den Ruhestand.
Twaroch engagierte sich auch im ÖCV. 1948 wurde er als Nachfolger von August Maria Knoll (NbW) zum Leiter des Amtes für Bildungsfragen gewählt und war damit Mitglied des ÖCV-Beirates, Dieses übte er bis 1959 aus, sein Nachfolger wurde Herbert Schambeck (Rd). Twaroch wurde auf dem Hernalser Friedhof begraben (P/64).