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Präs. Dr. Francis Marion Folsom

Präs. Dr. Francis Marion Folsom

Ehrenmitgliedschaften: Alpenland

Geboren: 14.05.1894, Sprague (County Lincoln, State Washington, USA)
Gestorben: 12.01.1970, Scarsdale (County Westchester, State New York, USA)
President of the Radio Corporation of America (RCA

Lebenslauf:

Folsom besuchte Schulen in Washington und Oregon, studierte Rechtswissenschaften an der University of San Francisco (LL.D.) und wurde 1917 zum Air Corps der US Army eingezogen. Nach dem Krieg war er in verschiedenen Stellungen der Privatwirtschaft tätig und trat 1932 in den Dienst des Versandhändlers Montgomery Ward, der in diesem Jahr ein Platten Label gründete. Dort wurde er Manager für die Westküste und 1933 stellvertretender Leiter des Gesamt-Marketings. Anfang 1940 wechselte Folsom zur Discount Kette Goldblatt Brothers in Chicago, um dann bereits im Juli zur National Defense Advisory Commission zu gehen, die für Geheimprojekte zuständig war (Radar, Atombombe). Im Januar 1941 wurde er procurement officer (Beschaffungsoffizier) in der US Navy, wo er an den Vorplanungen des D-Day (Invasion in Frankreich) beteiligt war.

1943 verließ Folsom wieder die US Navy und trat seinen Posten als Vizepräsident der Radio Corporation of America (RCA) an. Diese entstand 1919 aus dem Unternehmen von Guiglielmo Marconi und ging dann später mehrheitlich in den Besitz von General Electric über. Zu Beginn der zwanziger Jahre wurde die RCA das führende Radio-Unternehmen der USA. 1929 erwarb RCA den größten Schallplattenkonzern der Welt mit der bekannten Marke des Hundes Nipper („His Masters Voice“). 1949 wurde dort die erste 45-rpm Schallplatte auf den Markt gebracht. Zur RCA gehörte auch die Radio-Gruppe NBC (National Broadcasting Company).

Bahnbrechend war auch das Engagement von RCA bezüglich des Fernsehens. 1939 stellte sie eine Fernsehsystem und 1953 ein Farbfernsehen vor. 1967 wurde das Verlagsunternehmen Random House erworben, das nunmehr zum Bertelsmann-Konzern gehört. Zu RCA gehörte auch die Hertz-Autovermietung sowie weitere Unternehmen, wie etwa ein Tiefkühllebensmittelhersteller, ein Geschenk- bzw. Grußkartenverlag sowie ein Teppichhersteller.

Folscom machte bei der RCA Karriere und war von 1949 bis 1957 deren Präsident (entspricht einem Vorstandsvorsitzenden). In dieser Zeit war er besonders bei der Einführung des Fernsehens führend tätig, damit dieses neue Medium auf dem Markt akzeptiert wird. Unter seiner Leitung steigerte sich der Konzernumsatz von 397 Millionen Dollar auf 1,1 Billionen. Nach 1957 war er Präsident des Aufsichtsrats (chairman of board), welche Funktion er bis zu seinem Tod bekleidete.

Folsom war gläubiger und bekennender Katholik, der die katholische Kirche in den USA finanziell unterstützte. Da es dort keine Kirchensteuer o. ä. gibt, ist die Kirche dort wesentlich von Spenden abhängig. U. a. unterstützte er die katholische Universität Notre Dame (Indiana). Nach seinem Ausscheiden aus der operativen Leitung der RCA wurde er 1957 Delegat des Heiligen Stuhls bei der Internationalen Energiebehörde (IAEO) in Wien, was er bis 1969 kurz vor seinem Tod blieb. Dadurch war er häufig in Wien, so auch 1961, als dort die „United Nations Conference on Diplomatic Intercourse and Immunities“ stattfand, bei der der Präsident der University of Notre Dame (Indiana), Theodor Hesburgh (Alp EM), Delegierter des Heiligen Stuhls war.

Durch Zufall kam es damals zu einem Kontakt zwischen Hesburgh und der Alpenland. Hesburgh wurde von Folsom zu einem Kommers in das CV-Haus in der Lerchenfelderstraße begleitet, der von der Alpenland so stark beeindruckt war, daß er ihr einige Wochen später einen für diese Zeit mit einem Radio kombinierten typischen Plattenspieler (Musikschrank) mit zahlreichen Platten aus den USA zusenden ließ. Der Kontakt zwischen Folsom und Alpenland vertiefte sich, so daß ihm vier Jahre später die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde. Folsom war übrigens auch Mitglied der „Future Farmers of America“ (FFA), eine 1925 gegründete Studentenorganisation, bei der u. a. auch der frühere US-Präsident Jimmy Carter Mitglied war.

Nach Folsoms Tod zelebrierte der Erzbischof von New York, Terence James Kardinal Cooke, in der St.-Patricks Cathedral in New York ein feierliches Requiem, bei dem Hesburgh die Predigt hielt. Folsom wurde am selben Tag auf dem Gate of Heaven Cemetery, Hawthorne (County Westchester, State New York, USA) bestattet.



Quellen und Literatur:

New York Times, 14. 1. 1970, p. 47.
http://homepages.rootsweb.ancestry.com/~nvjack/fyllbrigg/datab55259
Email Christoph Weiss (Alp), 7. 3. 2015