Wartungsfunktionen

Dr. Josef Huber

Dr. Josef Huber

Urverbindung: Austria Innsbruck (08.10.1888)

Bandverbindungen: BvBo

Geboren: 00.00.1868, Gratsch bei Meran (Tirol)
Gestorben: 26.08.1937, Meran (Südtirol)
Vorortspräsident, Arzt

Lebenslauf:

Huber wurde als Sohn eines Weinbauern geboren und besuchte das Benediktinergymnasium in Meran. Nach seiner Matura im Jahr 1887 trat er zuerst in das Priesterseminar Trient ein und studierte dort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule. Nach einem Jahr trat er aus dem Priesterseminar aus und begann das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität in Innsbruck (Dr. med. 1896), wo er der Austria beitrat (Couleurname Kurt).

Huber engagierte sich sehr in der Verbindung. Im Sommersemester 1891 war er Consenier und in den folgenden zwei Studienjahren 1891/92 und 1992/93 war er durch vier Semester hintereinander Senior. Im August 1892 präsidierte er den Festkommers anläßlich des 3. allgemeinen österreichischen Katholikentags in Linz. Festredner war Josef Pernter (AIn EM), das Expräsidium leitete Ambros Opitz (Fd EM).

Mit Beginn des Wintersemesters 1893/94 war Austria Innsbruck Vorort im CV. In diesem Vorort wurde das Vorortsjahr umgestellt. Bislang begann es mit einem Wintersemester und endete zu Beginn des nächsten Wintersemesters, so wie es auch heute wieder in Deutschland und Österreich wieder üblich ist. Damals wurde das Vorortsjahr dem Schuljahr in Preußen und anderen Gliedstaaten des Deutschen Reiches angeglichen. Dieses endete bzw. begann im April eines Jahres. Somit begann dann ein Vorortsjahr mit Beginn eines Sommersemesters und endete zu Beginn des nächsten Sommersemesters. Diese Regelung wurde im deutschen CV erst wieder 1958 umgestellt, im ÖCV hingegen schon nach der Abschaltung 1933.

Somit war die Austria Innsbruck übergangsweise drei Semester Vorort, nämlich vom Beginn des Wintersemester 1893 bis zum Beginn des Sommersemester 1895. Zum VOP wurde Huber gewählt. Es war dies zum zweiten Mal, daß die Austria zum Vorort gewählt wurde. Beim ersten Mal 1889/90 war Alois Huber VOP, der aber 1901 dimittiert wurde. Josef Huber war also durch sieben Semester ununterbrochen in einer leitenden Funktion in Verbindung und CV. Das ist wohl beispiellos in der Geschichte des CV. Das war auch ein Grund, daß er für damalige Verhältnisse länger für das Studium brauchte.

Ein Vorort hatte damals nicht dieselbe Bedeutung wie heute. Er besorgte zwischen den Cartellversammlungen die sekretariatsmäßigen Geschäfte und repräsentierte. So leitete Huber z. B. 1894 den Festkommers zum 50. Stiftungsfest der Bavaria Bonn, wo er deren Band bekommen hatte. Und im August desselben Jahres präsidierte er den Festkommers beim 41. Katholikentag in Köln. Auch das war sicherlich historisch einmalig, daß jemand zweimal in verschiedenen Ländern einen Katholikentagskommers leitete.

Nach Studienende 1896 war Huber in Wien und Zürich Turnusarzt und ließ sich zuerst 1898 in Lana bei Meran und dann 1892 in Meran als praktischer Arzt und Zahnarzt nieder, wo er bis zu seinem Tode blieb. So spektakulär sein Studentenleben war, so unspektakulär war dann seine berufliche Laufbahn. Die Praxis übernahm sein Sohn Kurt Huber (Gu).

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 14, 1937, S. 36f.