Lebenslauf:
Batliner wurde als Sohn eines Landwirten, Gastwirten und Brauereibesitzers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule kam er 1884 zuerst auf das Gymnasium des Collegium Marianum („Maria Hilf“) in Schwyz (Schweiz). Dann wechselte er 1887 an das Staatsgymnasium in Brixen, wo er 1892 maturierte. Anschließend begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Sigurd). Im WS 1893/94 wechselte er noch als Fuchs an die Medizinische Fakultät der Universität Graz (dort Dr. med. 1898), wurde bei der Carolina aktiv und dort auf dem Weihnachtskommers 1893 nach den damaligen Bestimmungen für die Austria geburscht sowie gleichzeitig Bandinhaber der Carolina. Im WS 1894/95 war er bei der Carolina Fuchsmajor.
Nach seiner Promotion Ende 1898 in Graz praktizierte Batliner an verschiedenen Kliniken in Wien, wo er bei der Norica verkehrte, sowie in Hollabrunn (Niederösterreich) und ließ sich im Juli 1902 als praktischer Arzt in Feldkirch (Vorarlberg) nieder, nachdem er in diesem Jahr auch die österreichische Staatsbürgerschaft erworben hatte. Dort wurde er rasch angesehen und beliebt, so daß er bereits 1903 in den dortigen Gemeinderat gewählt wurde, wo er bis 1912 blieb. Später wurde er dort Stadtarzt und nach 1918 auch Bahnarzt.
Im Mai 1915 wurde Batliner zur k. u. k. Armee eingezogen und war zuerst als Bataillonsarzt (Landsturmbataillon 169) bis Januar 1916 am Isonzo und im Val Sugana eingesetzt. Danach war er am Reservespital in Feldkirch als Chefarzt tätig (Auszeichnungen. Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens, Signum laudis).
Für die Freien Berufe wurde Batliner in den „Ständischen“ Landtag von Vorarlberg entsandt, dem er vom November 1934 bis zum 12. März 1938 angehörte. Nach dem Anschluß im März 1938 wurde er als Stadt- und Bahnarzt entlassen. 1945 wurde er diesbezüglich rehabilitiert und pensioniert. Seit 1943 litt er an einer sich immer mehr verschlimmernden Augenkrankheit („Altersstar“), die zu seiner völligen Erblindung führte. Er wurde auf dem Friedhof in Feldkirch begraben. Seine Tochter Ilse ehelichte Leo Kleiner (AIn). Da sich Batliner nach dem Befund der Gesamtverzeichnisse offenbar weder bei der Carolina noch bei der Norica offiziell philistrieren ließ, war er nicht deren Bandphilister und Mitglied. Sein Großneffe war Herbert Batliner (AIn).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Carolina. Carolinas Tote VII, 113f.Austrier-Blätter Nr. 26, 1957, 305f.
Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 234f. und 529.