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Bgm. a.D. RA Dr. Bernhard Heukamp

Bgm. a.D. RA Dr. Bernhard Heukamp

Urverbindung: Austria Innsbruck (04.03.1905)

Bandverbindungen: ChM

Geboren: 12.01.1881, Cloppenburg (Großherzogtum Oldenburg)
Gestorben: 21.02.1946, Cloppenburg (Freistaat Oldenburg)
Bürgermeister (Cloppenburg), Rechtsanwalt

Lebenslauf:

Heukamp wurde als Sohn eines Rentiers in der Kreisstadt Cloppenburg im Oldenburger Münsterland geboren. Dieses gehörte bis 1803 zum Fürstbistum bzw. Hochstift Münster und war daher katholisch. Danach wurde es dem Herzogtum bzw. dem Großherzogtum Oldenburg zugeschlagen und entspricht heute ungefähr den Landkreisen Cloppenburg und Vechta. Aus dem Oldenburger Münsterland stammt auch Clemens August Kardinal Graf von Galen (R-GH EM).

Heukamp besuchte das Gymnasium in Lingen im Emsland, das nicht zuletzt aufgrund einer wechselvollen Geschichte, insbesondere ab der Reformation, bis heute mehrheitlich katholisch blieb. Nach seinem Abitur im Jahr 1904 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Wotan). 1906 wechselte er zum Weiterstudium an die Universität Münster (dort Dr. iur.), wo er bei der Cheruskia aktiv war. Er studierte auch in Breslau, wo er bei der Salia verkehrsaktiv war, aber nicht deren Band erhielt. Nach seinem Studium kehrte er nach Cloppenburg zurück und wurde dort Rechtsanwalt und Notar.

Heukamp engagierte sich in der Zentrumspartei kommunalpolitisch Er wurde 1928 zum Bürgermeister von Cloppenburg gewählt. Er wurde mit 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP und konnte vorerst im Amt bleiben. Als bei den Reichstagswahlen am 10. April 1938 (gemeinsam mit der Volksabstimmung über den Anschluß Österreichs) das Ergebnis für die NSDAP unter den sonst üblichen 99 Prozent lag, mußte er zurücktreten. Der Wahlkreis Cloppenburg ist nach wie vor stark katholisch geprägt. Nach 1945 erzielt dort die CDU prozentual bundesweit ihr bestes Ergebnis. Das beweist nur die stärkere katholische Resilienz gegenüber dem Nationalsozialismus.



Quellen und Literatur:

Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 393 und 536.
Katholisches Milieu und Widerstand. Der Kreuzkampf im Oldenburger Land im Kontext des nationalsozialistischen Herrschaftsgefüges. Hg. von Maria Anna Zumholz. Berlin 2012, 126.