Wartungsfunktionen

LAbg. a.D. Dr. Martin Anton Groder

LAbg. a.D. Dr. Martin Anton Groder

Urverbindung: Austria Innsbruck (25.10.1920)

Geboren: 14.04.1898, Niederau (Gemeinde Wildschönau, Bezirk Kufstein, Tirol)
Gestorben: 07.01.1970, Innsbruck
Landtagsabgeordneter (Tirol), Schriftsteller
Politische Haft: 1941 Polizeihaft Innsbruck und Landesgericht Bregenz

Lebenslauf:

Groder wurde als Sohn eines Kleinbauern geboren und kam erst mit 15 Jahren als Frequentant des Borromäum (Knabenseminar) auf das Gymnasium in Salzburg. 1916 wurde er zum 1. Tiroler Kaiserjägerregiment ein gezogen und kehrte nach dem Krieg in die 7. Klasse zurück. Ursprünglich hatte er den Wunsch, Priester zu werden, jedoch begann er nach der Matura zuerst mit dem Studium an der Medizinischen Fakultät, wechselte ab rasch an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1926), wo er der Austria beitrat (Couleurname Werther). Sein ihn rezipierender Fuchsmajor war Kurt von Schuschnigg (AIn). Kurze Zeit studierte er auch in Wien, wo er zwar bei Norica aktiv war, jedoch nicht deren Band erhielt.

Schon im Gymnasium zeigte sich seine Begabung für das Schreiben, jedoch fand Groder vorerst keine geeignete Stellung. So war er anfänglich in Innsbruck Sekretär des Andreas-Hofer-Bundes und dann Hauptschriftleiter beim Tiroler Pressebüro. 1933 fand er eine Anstellung bei der Vaterländischen Front in Wien und wurde 1937 dann Redakteur beim „Telegraf“, dessen Chefredakteur damals Gustav Adolf Canaval (Nc) war.

Nach dem Anschluß im März 1938 emigrierte Groder im Dezember 1938 in die Schweiz und versuchte sich dort erfolglos als Romanschriftsteller. 1941 wurde dort seine Arbeitsbewilligung nicht verlängert, so daß er im August nach Tirol zurückkehren mußte. Am der Grenze wurde er festgenommen und befand sich anschließend mehrere Wochen im Polizeigefängnis Innsbruck und im Landesgericht Bregenz. Nach seiner Entlassung wurde er sofort zum Zollgrenzschutz eingezogen.

Nach dem Krieg wurde Groder auf Vorschlag von Eduard Reut-Nicolussi (AIn) als Kandidat für die Wahlen zum Tiroler Landtag nominiert, wurde gewählt und gehörte ihm vom 11. Dezember 1945 bis zum 25. Oktober 1949 eine Gesetzgebungsperiode an. Dort hatte er engagierte Pläne für den kulturellen Wiederaufbau Tirols, war Vorsitzender des Theaterausschusses, Vorsitzender des Radiobeirates und zeitweise Leiter des Amtes für Kultur und Wissenschaft.

Beruflich hatte Groder dann wohl nicht mehr viel Erfolg. In den Gesamtverzeichnissen des ÖCV der Jahre 1954 und 1959 wird als Beruf Kaufmann (ohne nähere Angabe) und Schriftsteller angeführt. Er war freier Journalist und u. a. Pressereferent der Passionsspiele in Erl. Er gründete den Diskussionskreis „Forum“, mit dem er die Kulturpolitik in den fünfziger und frühen sechziger Jahre beeinflußte.

Groder war ein begeisterter Couleurstudent. So hatte er u. a. 14 Leibfuchsen. In den letzten Jahren seines Lebens war er Redakteur der Austrier-Blätter und auch Altherrenhauswart.

Werke:

Roman der Mutter (1942).

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 39, 1970, S. 42f.
Biographisches Handbuch des Tiroler Landtages und der Tiroler Landesregierung 1945–2007. Hg. von Thomas Hofbauer. Innsbruck 2006, S. 45f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 310f.
www.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=TLL:2:0::::P2_ID:211 (Lexikon Literatur in Tirol)