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BezH. WHR i.R. Dr. Franz Gasteiger

BezH. WHR i.R. Dr. Franz Gasteiger

Urverbindung: Austria Innsbruck (22.10.1927)

Geboren: 20.10.1905, Kaprun (Bezirk Zell am See, Salzburg)
Gestorben: 27.07.1985, Zell am See (Salzburg)
w. Hofrat (Salzburg)
Politische Haft: 1938/39 Polizeihaft und KZ Dachau

Lebenslauf:

Gasteiger wurde als Sohn eines Arbeiters geboren und wuchs in Piesendorf, einer Nachbargemeinde Kapruns, auf. Auf Anregung des Pfarrers besuchte er nach der achtjährigen Volksschule das erzbischöfliche Gymnasium Borromäum in Salzburg, wo er 1927 maturierte. Anschließend begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1934), wo er der Austria beitrat (Couleurname Mephisto). Mit 1. August 1934 trat er in den Dienst der Salzburger Landesregierung und wurde zuerst der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau zugeteilt. In der Folge wurde er Sekretär von Landeshauptmann Franz Rehrl (AW).

Aufgrund dieser Position wurde Gasteiger am 14. März 1938 verhaftet und aus dem Landesdienst fristlos entlassen. Am 11. April 1938 wurde er ins KZ Dachau überstellt, von wo er am 13. März 1939 entlassen wurde. Anschließend erhielt er Gauverweis, d. h., er mußte außerhalb des nunmehrigen Gaus (Land) Salzburg seinen Aufenthalt nehmen. 1940 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und machte den Krieg zuerst an der Ostfront und dann an der Westfront mit, wo er in US-Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er im Juli 1945 bereits entlassen wurde.

Gasteiger wurde als Salzburger Landesbeamter rehabilitiert und schon am 1. August 1945 zum Bezirkshauptmann von Zell am See ernannt, was er dann bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1971 blieb. 1977 war er Mitbegründer der MKV-Verbindung Lichtenberg Saalfelden (seit 2000 nicht mehr im MKV). Er wurde auf dem Bergfriedhof von Zell am See begraben. Sein Sohn ist der frühere Salzburger Landeshauptmannstellvertreter Arno Gasteiger (AIn).

Quellen und Literatur:

https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=GASTEIGER&firstname=Franz&birthyear=1885
Austrier-Blätter Nr. 54, 1985, S. 81, 98-100.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 84.