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Univ.-Prof. Rektor Dr. Albert Franz Schmitt , S.J.

Univ.-Prof. Rektor Dr. Albert Franz Schmitt , S.J.

Urverbindung: Normannia Karlsruhe (04.10.1890)

Bandverbindungen: Mm, AIn

Geboren: 30.11.1871, Gissigheim (Gemeinde Königheim, Main-Tauber-Kreis, damals Großherzogtum Baden)
Gestorben: 15.01.1948, Polling (Bezirk Innsbruck-Land, Tirol)
Universitätsprofessor (Moral- und Pastoraltheologie), Ordenspriester (SJ)

Lebenslauf:

Schmitt wurde als Sohn eines Lehrers geboren und absolvierte 1889 das Gymnasium in Tauberbischofsheim. Danach begann er im Herbst 1889 das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Br. und wechselte im Sommersemester 1890 an die Theologische Fakultät der Universität Würzburg, wo er im Mai bei der Markomannia rezipiert wurde. Er wechselte jedoch als Fuchs im Wintersemester 1890/91 an die Technische Hochschule in Karlsruhe und war dort Mitbegründer der Normannia, bei der er sofort als Bursch aufgenommen wurde. Im Sommer 1890 wurde auf der Cartellversammlung beschlossen, eine Verbindung in Karlsruhe zu gründen.

Im Mai 1892 trat Schmitt in den Jesuitenorden ein. Nach der Absolvierung des Noviziats in St. Andrä im Lavanttal (Kärnten) und weiteren ordensinternen Studien, u. a. in Preßburg, studierte er ab 1897 an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. theol. 1903), wo er bei der Austria aktiv wurde. 1903 wurde er zum Priester geweiht und 1905 habilitierte er sich in Innsbruck für Moraltheologie. In den Jahren 1908 und 1909 war er als Seelsorger in Wien und Klagenfurt eingesetzt.

1914 wurde Schmitt an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck zum außerordentlichen und 1916 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Moral- und Pastoraltheologie ernannt. In den Studienjahren 1917/18, 1925/26 und 1932/33 war er Dekan der Theologischen Fakultät, im Studienjahr 1936/37 Rektor der Universität. Von 1918 bis 1920 war er auch Rektor des Jesuitenkollegs Canisianum in Innsbruck. Ebenso war er zeitweise Präses der dortigen Akademischen Kongregation. In der „Academia“ vom Februar 1919 ist er bei einem Aufruf der Studentenseelsorger als Vertreter Innsbrucks angeführt.

Nach dem Anschluß wurde Schmitt am 1. Juli 1938 in den dauernden Ruhestand versetzt. Nachdem die Jesuiten aus Innsbruck vertrieben wurden, zog er sich in das Landhaus (Stickelberghof) der Ursulinen nach Polling (westlich Innsbruck) zurück und war seelsorglich im benachbarten Hatting bzw. Sticklberg tätig. Ebenso war er in der Fortbildung des Klerus tätig.

Wissenschaftlich trat Schmitt vor allem als Bearbeiter weiterer Auflagen des damals sehr bekannten moraltheologischen dreibändigen Standardwerkes „Summa theologiae moralis“ seines Vorgängers Hieronymus Noldin hervor. Sein Nachfolger in dieser Funktion war dann Gottfried Heinzel SJ (Le EM). Schmitt starb während des Breviergebets und wurde auf dem Innsbrucker Westfriedhof beigesetzt.



Werke:

(Auswahl)
Zur Geschichte des Probabilismus (1904).
Die katholische Ehe und die christliche Familie (1921).
Grundzüge der geschlechtlichen Sittlichkeit (1923, 4. Aufl. 1924).
Frauenseelsorge (1930).
Um das Leben der Ungeborenen (1931).
Die katholische Aktion in der Moraltheologie (1935).
Heilige Würde – Heiliges Wirken (1948 posthum).

Quellen und Literatur:

Academia 31 (1918/19), S. 262.
Austrier-Blätter Nr. 17, 1948, S. 272–274.
Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 10, Wien 1992, S. 239f.