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Vors. BR Dir. Dr. Anton Brugger

Vors. BR Dir. Dr. Anton Brugger

Urverbindung: Austria Innsbruck (22.10.1936)

Geboren: 02.11.1912, Schlaiten (Bezirk Lienz, Tirol)
Gestorben: 30.10.1999, Innsbruck
Aus dem ÖCV ausgeschieden, Vorsitzender des Bundesrates, Direktor des Tiroler Bauernbundes

Lebenslauf:

Brugger besuchte in Schlaiten die Volks- sowie in Lienz die Bürgerschule und wechselte dann an das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol, wo er maturierte. Anschließend begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat. Er setzte es dann an der Universität Wien fort, wo er es beendete (Dr. iur. 1938). Danach begann er die Richterlaufbahn, wurde aber 1940 als Sanitätssoldat zur Deutschen Wehrmacht eingezogen.

Brugger beantragte am 26. Mai 1939 die Aufnahme in die NSDAP, dem mit 1. Januar 1940 stattgegeben wurde (Mitgliedsnummer 7 894 167). Darüber hinaus war er Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes und der NS-Volkswohlfahrt (NSV). Vor dem Anschluß war er Mitglied der Vaterländischen Front.

Nach dem Krieg engagierte sich Brugger bei der ÖVP bzw. beim Tiroler Bauernbund und wurde 1946 desse Direktor, welche Funktion er 30 Jahre bis 1976 ausübte. Gleichzeitig war er auch Chefredakteur der „Tiroler Bauernzeitung“. Ebenso war er Mitglied des Tiroler Landesbauernrates und der Landesparteileitung der Tiroler ÖVP. Sein Nachfolger als Bauernbunddirektor wurde der NRAbg. Alois Leitner (Am).

Brugger rückte am 18. Mai 1954 für ein Mitglied des Bundesrates, das in den Nationalrat gewechselt war, in den Bundesrat und übernahm von diesem am 19. Mai auch den Vorsitz des Bundesrates. Beide Funktionen legte er jedoch bereits acht Tage später am 26. Mai 1954 nieder. Am 2. November 1965 wurde Brugger dann neuerlich vom Tiroler Landtag in den Bundesrat gewählt und war dann vom 1. Juli bis 31. Dezember 1967 dessen Vorsitzender. Am 20. Oktober 1970 endete sein Mandat im Bundesrat.

Brugger wurde am 6. November 1972 aufgrund eines Selbstaustritts von der Austria dimittiert. Der Hintergrund dürfte eine persönliche Angelegenheit mit einem Mitglied der Austria gewesen sein.

Quellen und Literatur:


Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 57.
Mitteilung Florian Schaffenrath (Email 10. 1. 2014).
Wladika, Michael: Zur Repräsentanz von Politikern und Mandataren mit NS-Vergangenheit in der Österreichischen Volkspartei 1945–1980. Eine gruppenbiographische Untersuchung. Forschungsprojekt im Auftrag des Karl von Vogelsang-Instituts. Wien 2018 (als pdf verfügbar), S. 175f.

http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00093/index.shtml (abgerufen am 06.07.2022)