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Bschf. DDr. Bruno Wechner

Bschf. DDr. Bruno Wechner

Ehrenmitgliedschaften: Austria Innsbruck, Rheno-Danubia

Geboren: 01.07.1908, Götzis (Bezirk Feldkirch, Vorarlberg)
Gestorben: 28.12.1999, Bregenz-Mehrerau (Vorarlberg)
Bischof von Feldkirch, Generalvikar

Lebenslauf:

Wechner wurde als Sohn eines Gendarmerieoffiziers geboren. Sein Bruder war der spätere Präsident des Landesgerichts Feldkirch, Armin Wechner (AIn). Seine Familie stammte aus dem oberen Stanzertal (Bezirk Landeck, Tirol).

Wechner absolvierte das Gymnasium in Bregenz, wo er 1924 bei der katholischen Pennalie (nunmehr MKV-Verbindung) Kustersberg rezipiert wurde. Danach trat er in das Innsbrucker Jesuitenkolleg Canisianum (Priesterseminar) ein und studierte an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck Philosophie (Dr. phil. 1934) sowie Theologie. Am 26. Juli 1933 wurde er zum Priester geweiht. Nach kurzer Seelsorge zeit studierte er von 1934 bis 1939 in Rom Kirchenrecht (Dr. iur. can.).

Bei der im April 1938 stattgefundenen „Volksabstimmung“ über den Anschluß sowie der gleichzeitigen Reichstagswahl mußten die in Rom lebenden deutschen Stimmberechtigten auf einem im Hafen Ostia vor Anker liegenden deutschen Panzerkreuzer ihre Stimme abgaben. Das Ergebnis dort seit für den „Anschluß“ das schlechteste gewesen, was Wechner später immer erzählte.

Nach seiner Rückkehr war Wechner am kirchlichen Gericht in Innsbruck tätig und ab 1940 dessen provisorischer Leiter. In dieser Zeit erlebte er den brutalen Kirchenkampf der Nazis, der ihn zeitlebens prägte. In Nachfolge des von den Nazis Ende 1944 hingerichteten Carl Lampert wurde Wechner 1945 zum Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch für den Bereich Feldkirch bestellt.

Am 31. Dezember 1954 wurde Wechner zum Titularbischof von Cartenna und zum Weihbischof mit Sitz in Feldkirch sowie am 6. Januar 1955 zum Generalvikar für das Gebiet des Bundeslandes Vorarlberg ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 12. März 1955 in Feldkirch. Damals stand er als leidenschaftlicher Jäger in der Öffentlichkeit teilweise unter Kritik. Damit verbunden war sein Liebe zum Bergsteigen.

Nachdem 1964 die Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck-Feldkirch errichtet wurden, war 1968 der Weg frei für die Errichtung der eigenen Diözese Feldkirch. Wechner wurde am 9. Dezember 1968 zu deren ersten Bischof ernannt und am 15. Dezember inthronisiert. Da seit 1818 ein eigenes Generalvikariat für Vorarlberg bestand, waren viele Strukturen für ein Bistum bereits vorhanden. Doch mußte trotzdem für das junge Bistum Aufbauarbeit geleistet werden, nicht zuletzt auch in Umsetzung des II. Vatikanischen Konzils.

In der Österreichischen Bischofskonferenz war Wechner Referent für Ehe und Familie. Als Bischof war er weltoffen, freundlich, klug in der Auswahl seiner Mitarbeiter, allerdings im Auftreten manchmal barock geprägt. Er pflegte auch rege Kontakte zum Haus Habsburg-Lothringen, insbesondere zu der in der Schweiz lebenden ehemaligen Kaiserin Zita.

Wechner war seit seiner Gymnasialzeit mit dem katholischen Couleurstudententum und durch seinen Bruder auch mit der Austria Innsbruck verbunden. Die Ehrenmitgliedschaftsverleihung ist daher auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Er bekannte sich zum CV und nahm regelmäßig an den VCV-Festen teil. Seine Mitgliedschaft im CV stand auch in einem gewissen Spannungsverhältnis zu dem Innsbrucker Bischof Paulus Rusch, dem er bis 1968 kirchenrechtlich untergeordnet war und der ein strikter Gegner des CV war.

Am 19. Januar 1989 wurde Wechners Rücktrittsgesuch mit Wirkung vom 21. Januar angenommen. Wegen der Ernennung seines Nachfolgers Klaus Küng (FlP EM), des bisherigen Regionalvikars des Opus Dei für Österreich, kam es zu Irritationen. In den letzten Lebensjahren erlitt Wechner zwei Herzinfarkte und wurde immer kränker. Er wurde im Dom zu Feldkirch beigesetzt.

Quellen und Literatur:


Austrier-Blätter Nr. 69, 2000, S. 139–141.
Gelmi, Josef: Bruno Wechner, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945–2001. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 2002, S. 205–207.