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Dr. Anton Orac

Dr. Anton Orac

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 28.12.1909, Jennersdorf (Gyanafalva, Komitat Steinamanger, Ungarn; nunmehr Burgenland)
Gestorben: 13.02.1948, Wien
Verleger
Politische Haft: 1938 Haft, 1945 KZ Mauthausen

Lebenslauf:

Nach sechs Klassen Volksschule besucht Orac das Realgymnasium in Eisenstadt, wo er bei der katholischen Pennalie Forchtenstein (nunmehr MKV) aktiv war. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. iur. 1938). Noch während des Studiums wurde er Angestellter des Gewerblichen Landesverbandes für das Burgenland in Mattersburg, Nach dem Anschluß 1938 wurde er verhaftet, weil er in „besonders gehässiger Weise“ gegen den Nationalsozialismus aufgetreten sei, und bleibt bis Mitte April 1938 in Schutzhaft.

Von seinem Posten wurde Orac mit 25. Juni 1938 entlassen und zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Dort war er in der Widerstandsgruppe „Österreichisches Nationalkomitee“ tätig. In der Folge war er als Unteroffizier bei der Heeresstreife Wien eingesetzt, die ein besonderes Zentrum des Widerstands war. Gegen Ende des Krieges wurde er wegen seiner Widerstandstätigkeit verhaftet und am 1. April 1945 in das KZ Mauthausen überstellt. Dort konnte er dann noch rechtzeitig vor der Vollstreckung des Todesurteils gerettet werden.

Nach dem Krieg gründete Orac den bedeutenden juristischen bzw. steuerrechtlichen Fachverlag Anton Orac, der aber nicht mehr im Besitz der Familie ist. Für seine Unterstützung bei der Reaktivierung der Austro-Peisonia wurde ihm von ihr die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Angeblich wurde ihm von Leopold Figl (Nc) ein Ministeramt angeboten, das er aber aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt hat. Er verstarb an den Folgen der KZ.-Haft noch nicht 40-jährig und wurde auf dem Friedhof Wien-Ober St. Veit begraben (J/4/23).



Quellen und Literatur:

Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 236.