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Erzbschf. DDr. Alois Wagner

Erzbschf. DDr. Alois Wagner

Ehrenmitgliedschaften: Austro-Danubia, Austria-Wien, Capitolina Rom, Austria Innsbruck

Geboren: 20.03.1924, Leopoldschlag (Bezirk Freistadt, Oberösterreich)
Gestorben: 25.02.2002, Linz
Titularerzbischof, Generalvikar von Linz, Hochschulprofessor (Pastoraltheologie)

Lebenslauf:

Wag­ner wurde als Sohn eines Klein­land­wirts ge­bo­ren und be­such­te das Kol­le­gi­um Pe­trinum in Linz sowie nach des­sen Schlie­ßung nach dem An­schluß das Gym­na­si­um in Ried (Ober­ös­ter­reich). Nach der Ma­tu­ra 1944 wurde er so­fort zur Deut­schen Wehr­macht ein­ge­zo­gen und war dann zu­letzt bis 1946 in Eng­land in Kriegs­ge­fan­gen­schaft. Nach sei­ner Rück­kehr trat er in das Lin­zer Pries­ter­se­mi­nar ein und be­gann das Stu­di­um an der dor­ti­gen Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Haus­lehr­an­stalt, wel­ches er in Rom fort­setz­te (Dr. theol. 1955). Am 10. Ok­to­ber 1952 wurde er in Rom zu Pries­ter ge­weiht. An­schlie­ßend kehr­te er zu­rück und war in der Seel­sor­ge tätig, wobei sein Schwer­punkt die länd­li­che Ju­gend wurde.

1958 wurde Wag­ner Zen­tral- sowie Diö­ze­san­seel­sor­ger der Ka­tho­li­schen Land­ju­gend und 1960 Lin­zer Diö­ze­san­seel­sor­ger der Ka­tho­li­schen Ju­gend. Im sel­ben Jahr grün­de­te er den Ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­lungs­hel­fer­dienst (ÖED), den er bis 1968 lei­te­te und des­sen Geist­li­cher As­sis­tent er da­nach blieb. Das ist eine Ein­rich­tung der Ös­ter­rei­chi­schen Bi­schofs­kon­fe­renz. Von 1962 bis 1970 war er auch Pro­fes­sor für Pas­to­ral­theo­lo­ge an der Lin­zer Haus­lehr­an­stalt (nun­mehr Theo­lo­gi­sche Uni­ver­si­tät Linz).

Am 1. Sep­tem­ber 1969 wurde Wag­ner zum Ti­tu­lar­bi­schof von Sic­cen­na und Weih­bi­schof von Linz er­nannt, die Bi­schofs­wei­he fand am 26. Ok­to­ber 1969 statt. Von 1971 bis 1981 war er Pres­se­spre­cher und Re­fe­rent für Ent­wick­lungs­po­li­tik der Ös­ter­rei­chi­schen Bi­schofs­kon­fe­renz. Am 1. Au­gust 1973 wurde er zum Ge­ne­ral­vi­kar der Diö­ze­se Linz er­nannt, wel­ches Amt er bis zum 16. Ja­nu­ar 1982 aus­üb­te. In die­sen sei­nen Funk­tio­nen war Wag­ner eine der ent­schei­den­den Fi­gu­ren des ös­ter­rei­chi­schen Epis­ko­pats in der syn­oda­len Phase der sieb­zi­ger Jahre. Bun­des­prä­si­dent Tho­mas Kle­stil (Baj) stell­te an­lä­ß­lich sei­nes Todes fest, daß Wag­ner „als eine der prä­gen­den Ge­stal­ten der nach­kon­zi­lia­ren Kir­che un­ver­ges­sen blei­ben wird“.

In Ober­ös­ter­reich rech­ne­te man all­ge­mein damit, daß Wag­ner Nach­fol­ger des Diö­ze­san­bi­schofs Franz S. Zau­ner wird. Nicht nur er, son­dern viele an­de­re waren ent­täuscht, als die Wahl auf Ma­xi­mi­li­an Ai­chern fiel. Der Hei­li­ge Stuhl er­kann­te je­doch rich­tig, daß man dem neuen Bi­schof und Wag­ner nichts Gutes getan hätte, würde die­ser in Linz blei­ben. Des­sen Nei­gun­gen ent­spre­chend wurde Wag­ner am 10. De­zem­ber 1981 von Papst Jo­han­nes Paul II. zum Vi­ze­prä­si­den­ten des Päpst­li­che Rates „Cor Unum“ (für die Ko­or­di­nie­rung der Mis­si­ons- und Ent­wick­lungs­för­de­rung der Welt­kir­che) in Rom er­nannt.

Am 1. Ok­to­ber 1992 wurde Wag­ner zum Ti­tu­lar­erz­bi­schof und zum Stän­di­gen Be­ob­ach­ter bei den In­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen der UNO für Welt­ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Welt­hun­ger­hil­fe (FAO, IFAD, WEP) in Rom im Rang eines Bot­schaf­ters er­nannt. 1996 wurde er zum „Aus­lands­ös­ter­rei­cher des Jah­res“ ge­wählt. Am 1. Ok­to­ber 1999 trat er in den Ru­he­stand und lebte dann wie­der in Linz.

Ob­wohl Wag­ner aus der Ka­tho­li­schen Ak­ti­on kam, för­der­te er als Lin­zer Ge­ne­ral­vi­kar in be­son­de­rer Weise den ÖCV, ins­be­son­de­re auch die ÖCV-Bil­dungs­aka­de­mie, und fand so stär­ke­ren Kon­takt zum CV. Bei der Grün­dung der CV-Ver­bin­dung Ca­pi­to­li­na zu Rom im Jahr 1986 war er ma­ß­geb­lich be­tei­ligt. Er starb nach kur­zer schwe­rer Krank­heit und wurde in der Kryp­ta des Lin­zer Domes bei­ge­setzt.

Quellen und Literatur:

kathpress, 26. 2. 2002.
Propst Wilhelm Neuwirth (F-B) in: Academia intern 3/2002, S. 5.
Zinnhobler, Rudolf: Alois Wagner, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945–2001. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 2002, S. 333f..