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Vz.Präs. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pesendorfer

Vz.Präs. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pesendorfer

Urverbindung: Austro-Danubia (28.09.1969)

Geboren: 20.12.1949, Traunkirchen (Bezirk Gmunden, Oberösterreich)
Gestorben: 22.10.2022, Wiener Neustadt (Niederösterreich)
Vizepräsident des Verwaltungsgerichtshofes, tit. ao. Universitätsprofessor, wirkl. Hofrat (oö. Landesregierung), Rechtsanwalt

Lebenslauf:

Pesendorfer wurde als Sohn des oberösterreichischen Landesbeamten Eduard Pesendorfer (Kb) geboren und begann nach seiner Matura im Jahr 1969 mit dem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der damaligen Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (nunmehr Johannes-Kepler-Universität) Linz (abs. iur. 1973, Dr. iur. 1973), wo er der Austro-Danubia beitrat (Couleurname Lupus). Im Sommersemester 1973 bekleidete er die Charge eines Fuchsmajors. Noch während des Studiums war er von 1971 bis 1973 Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Wirtschaftsrecht.

Nach seinem Studium wurde Pesendorfer 1974 Assistent am Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre. 1976 wechselte er in den Dienst der oberösterreichischen Landesregierung, wo er im Präsidium tätig war. Mit 1. Juli 1987 wurde er zum Landtagsdirektor sowie zum Leiter des Verfassungsdienstes bestellt und zum 1. Januar 1988 zum wirkl. Hofrat ernannt. Nebenher war er weiterhin wissenschaftlich tätig und habilitierte sich 1985 für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Johann-Kepler-Universität Linz. 1994 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors verliehen.

Mit 1. April 1994 wurde er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichtshofes ernannt. Dort war er Vorsitzender der Senate 02 (u. a. Arbeitnehmerschutz, Verkehrsrecht, Grundverkehr), 04 (u. a. Gewerbe- und Vergaberecht), 15 (Steuerrecht) und 18 (u. a. Fremdenrecht). 1999 wurde er auf Vorschlag der Bundesregierung zum Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofes berufen. Wegen einer psychischen Erkrankung ging er mit 1. Juli 2007 in den vorzeitigen Ruhestand und legte mit 24. September 2007 seine Funktion als Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofes zurück.

Im Anschluß daran wurde Pesendorfer Rechtsanwaltsanwärter und machte sich nach seiner 2009 abgelegten Rechtsanwaltsprüfung als Rechtsanwalt selbständig. Seine Kanzlei geriet jedoch in wirtschaftliche Schwierigkeiten, so daß er sie 2011 auflöste.



Werke:

Der innere Dienstbetrieb im Amt der Landesregierung (1981).
Der Landeshauptmann. Historische Entwicklung, Wesen und verfassungsrechtliche Gestalt einer Institution (1986).
Der Oberösterreichische Landtag. Historische Entwicklung, Wesen und Bedeutung einer Institution (1989).
Das oberösterreichische Jagdrecht (1989).
Oberösterreichische Gemeindewahlordnung 1991 (1991).
Oberösterreichische Landtagswahlordnung 1991 (1991).
Der Verwaltungsgerichtshof und die EU (2000).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 31. 10. 2022).
https://web.archive.org/web/20120911003445/http://www.vwrecht.jku.at/institut/externe_lehrkraefte/wolfgang_pesendorfer/