Lebenslauf:
Dorfer wurde als Sohn eines Bergbauern in der westlichen Obersteiermark geboren und besuchte nach der Volksschule in seiner Heimatgemeinde Schöder das Bischöfliche Gymnasium in Graz. Nach der Matura begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. iur. 1958), wo er dem Traungau beitrat (Couleurname Schiller). Dort war er im Wintersemester 1956/57 Fuchsmajor und im Wintersemester 1957/58 Senior.
Nach dem Studium war Dorfer für kurze Zeit Rechtsanwaltsanwärter. Im März 1959 trat er in den Dienst der steiermärkischen Landesregierung und war 1959/60 er an der Bezirkshauptmannschaft Judenburg sowie von 1960 bis 1966 an der Bezirkshauptmannschaft Murau eingesetzt. Mit 1. August 1966 wurde er Sekretär des steirischen Wirtschaftslandesrates Anton Peltzmann, der auch Obmann des steirischen Wirtschaftsbundes war. Dieser machte bereits 1967 Dorfer zum Direktor des steirischen Wirtschaftsbundes, womit sein Eintritt in eine politische Funktion verbunden war.
1970 kandidierte Dorfer für die ÖVP (Wirtschaftsbund) bei den Wahlen zum steiermärkischen Landtag, wurde gewählt und gehörte diesem nach vier Wiederwahlen vom 6. April 1970 bis zum 8. Oktober 1990 (Niederlegung) an. Im Juli 1980 wechselte er vom Wirtschaftsbund in die Kammer der gewerblichen Wirtschaft der Steiermark (nun Wirtschaftskammer Steiermark) und wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1980 zum Kammeramtsdirektor bestellt. Diese Funktion bekleidete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1995. Somit war er einer der führenden steirischen Wirtschaftspolitiker in der Zeit der Vorbereitung zum EU-Beitritt Österreichs.
Dorfer war damals einer der wenigen Angehörigen des CV in der steirischen Politik und konnte aufgrund seiner Kammerfunktion eine gewissen Unabhängigkeit gegenüber der von Josef Krainer jr. (AIn EM) dominierten Landes-ÖVP bewahren. Er war ein hilfreicher Ansprechpartner für den CV, der es zu dieser Zeit in der Steiermark nicht immer leicht gehabt hat. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Laurinia-Graz zu Radkersburg (1981), Alpinia-Syria Graz (1981) und Norea Murau (1984). Er lebte nach seiner Pensionierung in Murau und wurde auf dem Ortsfriedhof von Schöder begraben.
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Traungau (Mitteilung Klaus Heitzmann, 30. 10. 2023).https://www.landtag.steiermark.at/cms/ziel/122780100/DE/ (Abruf 28. 10. 2023).