Lebenslauf:
Hiller wurde als Sohn eines Bauern geboren und besuchte das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol, wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Sternkorona aktiv wurde (Couleurname Tilly). Nach der Matura trat er in das Brixener Priesterseminar ein und studierte an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt (Abschluß 1906). Nach seiner Priesterweihe am 13. Juli 1905 war er kurz Kaplan, um bereits von 1907 bis 1938 als Religionslehrer bzw. -professor an der Oberrealschule in Dornbirn tätig zu sein. Hier war er Nachfolger von Karl Drexel (Cl EM), der wegen seiner Wahl 1907 in den Reichsrat von diesem Posten karenziert wurde.
Hiller engagierte sich in Dornbirn ebenfalls bald politisch im Katholischen Arbeiterverein sowie in der Christlichsozialen Partei, wo er jeweils auch Obmann war. 1933 wurde er Mitglied der Vaterländischen Front (VF) und Landesleiter deren Wohlfahrtseinrichtung „Neues Leben“. Er wurde als Vertreter der Kunst und Wissenschaft zum Abgeordneten des Ständischen Landtags von Vorarlberg bestellt, dem er vom 14. November 1934 bis zum 12. März 1938 angehörte.
Nach dem Anschluß wurde Hiller seiner politischen Funktionen und als Religionsprofessor enthoben. Er übersiedelte nach Bezau und unterrichtete aufshilfsweise am Priesterseminar in Volders bzw. in Matrei am Brenner. Anfang November 1940 wurde er zum Pfarrer von Bezau ernannt. Doch bereits am 28. November 1940 wurde er verhaftet, weil er in der Kapelle des Kriegerdenkmals von Bezau eine sog. „Stille Messe“ gefeiert hatte, ohne die zuständige Gemeinde um Erlaubnis zu fragen. Er blieb bis 8. Dezember 1940 in Polizeigewahrsam. Danach erhielt er „Gauverbot“ und wohnte dann bei den Englischen Fräulein (nunmehr Congregatio Jesu) in Lindau am Bodensee. Am 6. September 1941 konnte er nach Bezau zurückkehren, wo er bis zu seinem Tod als Pfarrer wirkte.
Werke:
Die katholische Kirche in Dornbirn in Vorarlberg (1940).Glockenweihe in Höchst (1951).
Quellen und Literatur:
http://www.vorarlberg.at/landtag/landtag/recherche/recherche.htmFarbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 333f.