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Notar Hon.-Prof. Mag. Dr. Georg Weissmann

Notar Hon.-Prof. Mag. Dr. Georg Weissmann

Urverbindung: Norica (30.04.1954)

Geboren: 06.02.1933, Linz
Gestorben: 25.06.2023, Wien
Notar, Präsident der Notariatskammer Österreich, Vorsitzender des ORF-Publikumsrates

Lebenslauf:

Weißmann besuchte das Bischöfliche Gymnasium Petrinum in Linz, wo er 1952 maturierte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1956), wo er der Norica beitrat (Couleurname Schorsch). Kurze Zeit studierte er nebenher auch an der Hochschule für Welthandel. Nach dem Studium und der Gerichtspraxis begann er die Laufbahn eines Notariatsanwärters und legte Ende 1959 am Oberlandesgericht Wien die Notariatsprüfung ab. Anaschließend war er Notariatskandidat. Mit 24. Dezember 1971 wurde er zum Öffentlichen Notar in Eisenstadt und mit 1. Januar 1980 zum Öffentlichen Notar in Wien-Innere Stadt bestellt.

Weißmann engagierte sich bereits als Notariatskandidat in der Standesvertretung. 1963 wurde er für diese Gruppe zum Kammermitglied und 1966 zum Mitglied des Delegiertentags gewählt. Daneben war er ab 1965 Obmann des Vereins der Notaritaskandidaten. 1972 wurde er als nunmehriger Notar neuerlich zum Kammermitglied, 1978 in den Vorstand der Versicherungsanstalt des österreichischen Notariates sowie 1989 zum Mitglied des Delegiertentags aus dem Notarenstand gewählt. Am 25. Januar 1991 wurde er zum
Präsidenten der Notariatskammer für Wien, Niederösterreich und das Burgenland (1991–1993 und 1995–2001) sowie am 26. Februar 1991 zum Präsidenten der Österreichischen Notariatskammer (bis 2003) gewählt. Seit 2003 ist er Notar im Ruhestand.

Unter der Ägide von Weißmann wurde im Bereich der Notariate die Digitalisierung vorangetrieben. Das Notariat wurde unter ihm zur Speerspitze für die Umsetzung des E-Governements in Österreich gemacht. Dazu gehört u. a. die sichere Dokumentenablage. 1997 wurde die Notartreuhandbank AG gegründet, eine Spezialbank zur Verwaltung von Treuhandgelder. Alle Notare wurden verpflichtet, sämtliche Treuhandschaften ab 10.000 € über diese Bank abzuwickeln. Weißmann wurde Präsident des Aufsichtsrates dieser Bank. Nach dem EU-Beitritt Österreichs eröffnete die Österreichische Notariatskammer 1997 ein ständiges Büro in Brüssel.

Darüber hinaus übte Weißmann weitere Funktionen aus. So war er 2000 Präsident des Bundeskomitees Freie Berufe Österreichs, 2000 Präsident der Konferenz der Europäischen Notariate (CNUE) in Brüssel und 1999 bis 2004 Mitglied im Generalrat der Union des lateinischen Notariats. Außerdem war er Honorarprofessor für Bürgerliches Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Seit 1999 war er Mitglied der Hörer- und Sehervertretung des ORF. Im Zuge der ORF-Reform im Jahr 2001 wurde diese in einen Publikumsrat umgewandelt. Weißmann war von 2002 bis 2010 dessen erster Präsident und blieb dann bis 2010 dessen Mitglied.

Im Jahr 2000 organisierte Weißmann eine Wallfahrt der europäischen Notare nach Rom mit mehreren hundert Teilnehmern, ebenso im Jahr 2004 eine Wallfahrt der österreichischen Notare nach Mariazell. Er selber hat sich immer als Weissmann geschrieben. Daher steht er so in den Gesamtverzeichnissen des ÖCV. In staatlichen Dokumenten, in der Notariatskammer sowie im Österreichischen Amtskalender ist die Schreibweise Weißmann überliefert, der sich dieser Text anschließt.

Die letzten Lebensjahre waren durch den Kampf gegen eine schwere Krankheit gekennzeichnet, der er schließlich erlag. Er wurde auf dem Friedhof Wien-Hernals (D/253) begraben.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 29. 6. 2023).
Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 28. 6. 2023).
Verbindungsarchiv Norica (Fiducit unseren Verstorbenen, Ausgabe 2023/24, 23–26).