Lebenslauf:
Oberndorfer wurde als Sohn eines späteren Vorstandsdirektors der VOEST AG geboren. Nach der Absolvierung der Volksschule in Steyr und Linz besuchte er das Akademische Gymnasium in Linz, wo er 1959 maturierte. Danach begann er das Studium des Bauingenieurwesens, Studienzeig konstruktiver Ingenieurbau, an der Technischen Hochschule in Wien (Dipl.-Ing. 1964; Dr. techn. 1966), wo er der Norica beitrat (Couleurname Owi). 1964/65 absolvierte er ein postgraduate Studium an der University of California, Berkeley, Division of Structural Engineering and Structural Mechanics.
Nach Abschluß des Studiums trat Oberndorfer im Herbst 1965 als Statiker in die VOEST AG Linz ein, wechselte aber bereits im März 1966 zur Firma Mayreder, Kraus & Co. in Linz, wo er zuerst als Abschnittsbauleiter (bei der Donaubrücke Grein), dann als Statiker und ab 1968 als EDV-Abteilungsleiter tätig war. 1970 erhielt er die Befugnis als Zivilingenieur und ab 1971 konnte er als Allgemein beeideter gerichtliche Sachverständiger tätig werden. 1976 wechselte er zur Baufirma STUAG in Wien, wo er als EDV-Abteilungsleiter und dann als Prokurist bzw. als Leiter der Betriebsorganisation eingesetzt war. 1977 erhielt er die Gewerbeberechtigung als Datenverarbeiter und 1995 die als Baumeister.
Oberndorfer strebte neben seiner beruflichen Tätigkeit auch eine akademische Laufbahn an. 1975 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „EDV-Informationssysteme in der Bauwirtschaft“ für Bauwirtschaftliche Informationssysteme an der Technischen Universität Wien. Mit 1. März 1981 wurde er zum ordentlichen Universitätsprofessor für Bauwirtschaft und Planungstechnik an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Wien ernannt. Ende Februar 2004 ging er vorzeitig in den Ruhestand und war danach bis 2015 als freiberuflicher Gutachter und Wissenschaftler tätig. Als solcher hinterließ er ein beachtliches Opus von mehr als 165 wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Büchern und Fachartikeln, wobei er sich auch religiösen Themen widmete.
Oberndorfer engagierte sich auch sozial. Er betreute obdachlose Menschen in der sogenannten „Gruft“ unterhalb der Mariahilfer Kirche in Wien. Dort organisierte er u. a. Theateraufführungen und machte mit seinen „Gruftlern“ Bergwanderungen. Darüber hinaus engagierte er sich an einem Entwicklungsprojekt einer Vorschule in Indien und widmete sich in der Nähe von Rio de Janeiro einem Straßenkindergarten.
Oberndorfers Urne wurde im privaten Bereich beigesetzt. Seine Söhne sind Christian Oberndorfer (Nc) und Georg Oberndorfer (Nc).
Werke:
(Auswahl)Baustellen- und Baubetriebsanalyse (1982).
Die Kalkulation von Baupreisen unter besonderer Berücksichtigung der ÖNORM B 2061, Ausgabe 1986 (1986).
Handwörterbuch der Bauwirtschaft (1987, 3. Aufl, 2010)
Preisumrechnung von Bauleistungen" (1992)
Kommentar zu den österreichischen Normen, betreffend das Vergabe- und Verdingungswesen (1993),
Preisbildung und Preisumrechnung von Bauleistungen (2002, 2. Aufl, 2014)-
Claim Management und alternative Streitbeilegung im Bau- und Anlagenvertrag. Zwei Teile (2003, 3. Aufl. 2017).
Der Bauvertrag aus ganzheitlicher Sicht (2004).
Rom und Naturwissenschafter ticken anders. Ein Beitrag zum katholischen Glauben im Lichte der Aufklärung (2011).
Petrusamt und Petrischale. Eine Brücke zwischen katholischer Lehre und Lebensrealität im 21. Jahrhundert (2014).
Organisation und Kostencontrolling von Bauprojekten“ (2. Aufl. 2015)
1.
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 20. 6. 2023).Verbindungsarchiv Norica (Fiducit unseren Verstorbenen, Ausgabe 2023/24,14– 0.
https://www.google.com/search?q=wolfgang+oberndorfer&oq=&aqs=chrome.0.69i59i450l8.1357033j0j15&sourceid=chrome&ie=UTF-8
https://www.google.com/search?q=wolfgang+oberndorfer&oq=&aqs=chrome.0.69i59i450l8.1357033j0j15&sourceid=chrome&ie=UTF-8
https://www.tuwien.at/tu-wien/aktuelles/news/news/prof-wolfgang-oberndorfer-1941-2023-ein-nachruf.