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Fürstbischof DDr. Josef Altenweisel

Fürstbischof DDr. Josef Altenweisel

Ehrenmitgliedschaften: Leopoldina

Geboren: 06.10.1851, Niederdorf bei Kufstein (Tirol)
Gestorben: 25.06.1912, Matrei am Brenner (Bezirk Innsbruck-Land, Tirol)
Fürstbischof von Brixen, Mitglied des Herrenhauses, Landtagsabgeordneter (Tirol und Vorarlberg), Universitätsprofessor (Dogmatik)

Lebenslauf:

Altenweisel wurde als Sohn eines Bindermeisters geboren und besuchte die Gymnasien in Salzburg sowie des Benediktinerstiftes Marienberg in Meran, wo er 1870 die Reifeprüfung ablegte. Anschließend studierte er als Priesteramtsanwärter in Rom Philosophie (Dr. phil. 1873) und Theologie (Dr. theol 1877), wo er am 10. Juni 1876 zum Priester geweiht wurde. Danach kehrte Altenweisel nach Salzburg zurück und war ab 1877 als Gymnasiallehrer für Religion tätig. An der Theologischen Fakultät Salzburg absolvierte er ein weiteres Doktoratsstudium (Dr. theol. 1878). 1883 wurde er zum Universitätsprofessor für Dogmatik an der Salzburger Theologischen Fakultät ernannt.

Bei der Vakanz im Fürstbistum Brixen 1904 schlug aufgrund des Salzburger Privilegs der Salzburger Erzbischof Johann Katschthaler (AIn EM) Altenweisel nur an zweiter Stelle vor. Der Tiroler Statthalter gab jedoch ihm den Vorzug, so daß er am 6. Mai 1904 von Kaiser Franz Joseph zum Fürstbischof von Brixen ernannt wurde. Die päpstliche Bestätigung erfolgte am 2. Juli, die Bischofsweihe in Rom am 11. September durch Kardinalstaatssekretär Raffaele Merry del Val.

Als Fürstbischof wurde Altenweisel noch im selben Jahr lebenslängliches Mitglied des österreichischen Herrenhauses und war automatisch (Virilist) Landtagsabgeordneter von Tirol und Vorarlberg, das zum Bistum Brixen gehörte. Er sympathisierte mit den Katholisch-Konservativen und verbot gleich nach Amtsantritt dem Klerus die Mitarbeit im Christlichsozialen Bauernbund. Daher wurde er von einem großen Teil des Klerus und Volkes abgelehnt und in der Presse angegriffen.

Erst als sich die Katholisch-Konservativen 1907 mit den Christlichsozialen vereinigten und stärkste Partei im Abgeordnetenhaus des Reichsrates wurden, zogen die Tiroler Bischöfe das Verbot zurück. In diesem Zusammenhang steht sicherlich die Ehrenmitgliedschaftsverleihung (eigentlich Protector) an Altenweisel durch die Leopoldina. Altenweisel blieb aber nach wie vor den Konservativen verbunden. Er wurde im Dom von Brixen beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Gelmi, Josef: Joseph Altenweisel, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 7ff.