Lebenslauf:
Oberndorfer besuchte nach der Volksschule das Realgymnasium in Linz (Khevenhüllergasse) und begann nach der Matura im Jahr 1960 mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1964), wo er der Marco-Danubia beitrat. Er absolvierte 1964/65 die Gerichtspraxis am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien und am Bezirksgericht Bad Ischl. 1965 wurde er am Institut für Wirtschaftsrecht an der gerade gegründeten Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Linz (nunmehr Universität) Universitätsassistent und begann dort eine wissenschaftliche Karriere.
Nachdem sich Oberndorfer 1971 im Fach Öffentliches Recht über das Gemeinderecht habilitiert hatte, wurde er bereits 1972, mit gerade 30 Jahren zum ordentlichen Universitätsprofessor für Öffentliches Recht am Institut für Verwaltungs- und Verfassungsrecht an der Linzer Hochschule ernannt. Von 1977 bis 1987 war er Vorstand des Instituts für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre und in den Studienjahren 1979/80 und 1980/81 Rektor der Universität Linz. 2008 wurde er emeritiert.
Oberndorfers wissenschaftliche Schwerpunkte lagen im Gemeinderecht, zu dem er einen Standardkommentar herausgab. Darüber hinaus war sein Werk zur österreichischen Verwaltungsgerichtsbarkeit grundlegend, mit dem er die Rechtsprechung der Höchstgerichte beeinflußte. Wichtig waren auch seine Abhandlungen zum Raumplanungsrecht sowie zur Verwaltungslehre. 1984 wurde er, nominiert von der Bundesregierung, zum Ersatzmitglied und 1987 zum Mitglied des Verfassungsgerichtshofes ernannt.
Aus gesundheitlichen Gründen mußte Oberndorfer 2012 elf Monate eher als geplant diese Funktion zurücklegen und starb nach langer Krankheit.
Werke:
(Auswahl)Gemeinderecht und Gemeindewirklichkeit. Eine verfassungsrechtliche und verwaltungswissenschaftliche Untersuchung zur Problematik der Einheitsgemeinde (1971).
Stadtrechtsreform in Österreich. Vorschläge für eine demokratische Stadtverwaltung (1976). Das österreichische Gemeinderecht. Sammlung der gemeinderechtlichen Vorschriften Österreichs (1980).
Raumordnung und Gewerberecht (1980).
Die österreichische Verwaltungsgerichtsbarkeit. Ein Grundriß für Studium und Praxis (1983).
Die wirtschaftliche und berufliche Selbstverwaltung durch Kammern in der Bundesrepublik Deutschland (1987).
Die Normenkontrolle des Verfassungsgerichtshofes im Bereich der Raumplanung (1995).
Das oberösterreichische Landesrecht. Sammlung aller für die Praxis wichtigen Landesgesetze und -verordnungen (1998).
Quellen und Literatur:
https://www.vfgh.gv.at/verfassungsgerichtshof/geschichte/Peter_OBERNDORFER.de.html.https://www.jku.at/2024/nachruf-auf-univ-prof-peter-oberndorfer./