„Verkauft’s mei G‘waund, i foahr in Himmel!“
Toten-, Bestattungs- und Friedhofskultur – der österreichische Zugang
13.06.2025 – 18:00 – 22:00 Uhr
Treffpunkt Kapuzinergruft (Neuer Markt, 1010 Wien)
14.06.2025 – 09:00 – 14:00 Uhr
Treffpunkt Zentralfriedhof (Tor 1, Simmeringer Hauptstraße 230B, 1110 Wien)
Vortragende:
Florian Bauchinger (Rg, Am)
Domführer, Referent „Theologische Kurse“
Gerhard Labschütz (NdW, NdP)
Experte Jüdische Friedhöfe Wien, Seminarleiter
MMag. Ewald Schober (Wl)
Akkreditierte Fremdenführer Wien, Experte Zentralfriedhof
Dieses BA-Seminar setzt sich mit der außergewöhnlichen Beziehung des Wieners zum Tod auseinander. Der Tod wird in Wien nicht weniger verdrängt als in jeder anderen Stadt, doch der morbide Hang und die leicht pietätlose Koketterie mit dem Sterben schufen die Grundlage für den theatralisch-zelebrierten Tod – „a schene Leich“.
Die Wiener waren und sind Profis für den Trauerfall. Ein krönender Abschluss, selbst für das bescheidenste Leben, wurde ab dem 18. Jh. wichtig. Vorbereitend zahlte man dafür in Sparvereinen ein und nahm Schulden in Kauf. Die Menschen orientierten sich dabei am Prunk der barocken Kaiser und Adelsbegräbnisse. Die „Pompfüneberer“, ein Mundartausdruck für Bestatter, leitet sich vom französischen „pomp funèbre“ (prunkvolles Leichenbegängnis) ab, die für den stimmungsvollen Ablauf sorgten. Bis heute hat sich am Verhältnis Wiens zum Tod nichts geändert, daher ist hier auch der Sitz der European Federation of Funeral Services.
Tag 1: Besuch der Kapuzinergruft (Kaisergruft) und danach Besuch des Stephansdoms mit ausgedehntr Spezialführung in die habsburgerische Grablege, zum Grab Prinz Eugens, in die Katakomben und in die Reliquienkammer.
Tag 2: Spezialführung vom Tor 1 über den "Alten Jüdischen Friedhof" am Wiener Zentralfriedhof, Rundgang zu den Roma-Gräbern und dann zur Buddistischen Grab-Pagode, abschließend Führung durch die Friedhofskirche zum Hl. Karl Borromäus" und die Ehrengräber-Gruppe.