Vom Ständestaat zur NS-Diktatur
Erinnerung, Verdrängung, Mythos und Schuld
Termin:
11.10.2024 – 16:00–21:00 Uhr
12.10.2024 – 09:00–17:00 Uhr
Vortragender:
Elias Weißengruber (Le)
stud. Mitarbeiter, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, LFU Innsbruck
Dr. Christoph Haidacher, MAS (Le, Alp)
Historiker, Direktor Tiroler Landesarchiv
Univ.-Doz. Mag. Dr. Horst Schreiber
Zeithistoriker, Leiter von Erinnern.AT Tirol
Dr. Gisela Hormayr
Zeithistorikerin, Senior Scientist
Mag. Dr. Ingrid Böhler
Zeithistorikerin, Instituts für Zeitgeschichte, LFU Innsbruck
Kaum ein Kapitel der jüngeren österreichischen Geschichte der letzten 100 Jahre ist derart umstritten wie das der Zwischenkriegszeit. Die immer wiederkehrenden Debatten rund um den „politisch-korrekten“ Umgang mit dem Erbe der Vergangenheit, etwa bezüglich der Zeit des Ständestaates und der Involviertheit prägender Akteure nicht zuletzt des ÖCV, machen dies deutlich.
Verschiedenste politische Gruppierungen und Interessensgemeinschaften versuchen ihre eigene Sicht auf die Dinge durchzusetzen. Angesicht dessen möchte dieses BA-Seminar hier ansetzen, um eine kritische Auseinandersetzung mit den Thematiken von Erinnerung, Verdrängung, Mythos und Schuld in den Vordergrund zu rücken. Das Seminar versucht anfangs einen breiten und fundierten Überblick zur Zwischenkriegszeit in Österreich zu geben, es wird aber in weiterer Folge das Hauptaugenmerk auf das Jahr 1934 und die ambivalente Rolle von Kanzler Engelbert Dollfuß gelegt werden. Aufgelockert sollen diese inhaltsschweren Abschnitte durch eine Diskussionsrunde samt Impuls, eine Besichtigung des Tiroler Landhauses mit einem Schwerpunkt auf die aktuelle Erinnerungspolitik des Landes Tirol sowie des Sichtens historischer Quellen im Tiroler Landesarchiv.
Der Teilnehmer soll befähigt werden, jenseits des politischen Schlagabtausches, reflektiert und differenziert mit komplexen erinnerungs- und kulturpolitischen Sachverhalten umzugehen.