Suizidprävention: Niemanden allein lassen

Suizidprävention: Niemanden allein lassen

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
09.09.2025
ÖCV.Net Redaktion
Artikel


Der öffentlichkeitswirksame assistierte Suizid des Journalisten Niki Glattauer hat in den vergangenen Tagen viele von uns erschüttert und in den Medien breite Beachtung gefunden. Er macht deutlich, wie sehr Krankheiten und die damit verbundene – vermeintliche – Perspektivlosigkeit und vor allem Einsamkeit Menschen zum Äußersten treiben können.

Als katholische Couleurstudenten haben wir eine klare Position: Wir bekennen uns zu einer Kultur des Lebens, die Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod begleiten will und muss.

Dem Prinzip Scientia folgend ist es wichtig, dass wir uns nicht emotional an eine vermeintliche „Selbstbestimmung“ hängen, sondern uns im Sinne des großen Ganzen mit allen Facetten und Folgen beschäftigen.

Gemeinsam mit der Liberalisierung des assistierten Suizids wurde auch ein Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung beschlossen. Leider hängt unser Land darin weiterhin massiv hinterher. In einer Pressemitteilung (LINK) fordern wir die Bundesregierung deshalb auf, hier mehr Tempo an den Tag zu legen, denn die Angst vor Krankheit und Schmerzen treibt Menschen in den Suizid. Der versprochene Ausbau würde also unmittelbar Leben retten.

Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Niemand darf in einer Krise allein gelassen werden. Diese Verantwortung tragen wir alle. Stehen wir also gemeinsam „an der Seite des Lebens bis zuletzt“, wie es Hermann Glettler als Referatsbischof für Lebensschutz so treffend gesagt hat.


Andre Stecher (Le)
ÖCV-Vorortspräsident (im Bild)

Matthias L. Möller (Rd, Vt)
ÖCV-Amtsträger für Gesellschaftspolitik