Am 08. August 2025 starb unser Cartellbruder Dr. Leo Windtner v. Dr. cer. Tristan (F-B, A-D, Se) völlig unerwartet bei einer Wanderung auf dem Naturfreundesteig auf den Traunstein in Oberösterreich. Leo Windtner war ein bedeutender ÖCVer, der sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sehr verdient gemacht hat. Das Begräbnis unseres Cartellbruders fand am 16. August in seiner Heimatgemeinde und in seinem Heimatstift St. Florian statt. Um die tausend Menschen, darunter viele in den Farben seiner ÖCV-Verbindungen, begleiteten ihn auf seinem letzten Weg, von der öffentlichen Aufbahrung im Stiftshof, über das Requiem in der Stiftsbasilika bis zum Familiengrab auf dem Stiftsfriedhof. Eine Vielzahl von Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Sport waren unter den zahlreichen Trauergästen.
Leo Windtner wurde am 30. August 1950 in Linz geboren und wuchs in seiner Heimatgemeinde St. Florian auf, nach der Matura an der Handelsakademie in Linz führte ihn sein weiterer Lebensweg zum Studium der Handelswissenschaften an die Hochschule für Welthandel nach Wien. Am 4. Mai 1970 wurde er in die Reihen der Franco-Bavaria mit dem Couleurnamen Tristan aufgenommen. In seiner Urverbindung übernahm er alle wichtigen Verbindungsfunktionen und für sein Engagement als Senior (Obmann) im Wintersemester 1975/76 bekam er die höchste Ehrung für Aktive, das Senioratscerevis, verliehen.
Nach dem Studium wirkte Leo Windtner sehr erfolgreich in der Politik, der Wirtschaft und im Sport. Sein Studium, das ihn auch zu Auslandsaufenthalten nach Kanada und Südafrika geführt hatte, schloss er mit dem Doktorat der Handelswissenschaften im Jahr 1977 ab und danach kehrte in seine oberösterreichische Heimat zurück. Durch seinen Berufseinstieg bei der Handelskammer in Oberösterreich fand er seinen Weg zur damaligen „Österreichischen Kraftwerke Aktiengesellschaft“ (ÖKA) und sollte dann fast 40 Jahre in diesem Unternehmen tätig sein und vor allem in leitender Position die Umwandlung von der „OKA“ zur „Energie AG Oberösterreich“ führend mitgestalten. Schließlich konnte er von 1994 bis 2017 dieses große Energieunternehmen selbst als Generaldirektor leiten. In seiner Amtszeit wandelte er die Energie AG vom regionalen Energieversorger zum internationalen Infrastrukturkonzern um und wirkte außerdem in zahlreichen Aufsichtsratsfunktionen u.a. als Präsident des Aufsichtsrates der „Oberösterreichische Versicherung AG“ (2004-2019).
Bereits vor seiner Zeit als Generaldirektor engagierte er sich auch erfolgreich in der Politik seiner Heimatgemeinde St. Florian. Als amtierender Vizebürgermeister gelang es ihm 1985, die damals SPÖ dominierte Gemeinde „umzudrehen“ und den Bürgermeister für die ÖVP zu erringen. Dieses Amt sollte er schließlich für zehn Jahre bis 1995 ausüben. „Er leitete eine Phase der Erneuerung und der Modernisierung ein, von welcher die Marktgemeinde bis heute profitiert“, wie es der amtierende Bürgermeister Bernd Schützeneder in seiner Traurerede ausdrückte. Der Sport war die dritte Säule des Engagements von Leo Windtner. Bereits in jungen Jahren als Mittelfeldspieler bei Union St. Florian, später als Präsident der Sportunion Oberösterreich, Präsident des Oberösterreichischen Fußballverbandes und zuletzt von 2005 bis 2021 als Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). In seine Amtszeit fiel schließlich auch "sein persönlicher Höhepunkt", die erstmalige Qualifikation Österreichs für die Europameisterschaften 2016 in Frankreich.
Zeit seines Lebens engagierte sich „Tristan“ auch immer für seine Verbindungen und den ÖCV, wie die Vielzahl von Ehrenbandverleihungen beweisen. Neben dem grün-gold-blauen Band seiner Urverbindung der Franco-Bavaria trug er die Bänder der K.Ö.St.V Tillysburg St. Florian im MKV, der K.a.V. Austro-Danubia im ÖCV, der K.Ö.St.V. Siegfriedia zu Linz im MKV, der K.St.V Pragensis im EKV, der K.a.V. Capitolina zu Rom im CV, der K.Ö.St.V. Gamundia zu Gmunden im MKV, der K.Ö.St.V. Severina im ÖCV und der Ferialverbindung K.Ö.St.V.F. Batavia Reichersberg. Neben seinen zahlreichen Ehrungen des öffentlichen Lebens dankte ihm seine Urverbindung 2009 mit der Verleihung der „Dr. cer-Würde“ und der Altherrenlandesbund Oberösterreich mit der Verleihung des Bandes „In vestigiis Erwin Wenzl“.
Nach dem Requiem in der Stiftsbasilika St. Florian ergriffen insgesamt sechs Trauerredner das Wort und würdigten das Leben von Leo Windtner: Alt-Philistersenior und Leibfuchs Franz Moigg (F-B) für die Franco-Bavaria und den Cartellverband (ÖCV), Alt-Vizekanzler Josef Pröll (Am) für den Österreichischen Fussballbund (ÖFB), Franz Farnberger für den Verein „Freunde der St. Florianer Sängerknaben“, Generaldirektor Leo Schitter (R-J) für die Energie AG, Bürgermeister Bernd Schützeneder (FRL) für die Marktgemeinde St. Florian und Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer (Se) für das Land Oberösterreich.
Der couleurstudentische Abschied von Cartellbruder Dr. Leo Windtner v. Dr. cer. Tristan erfolgt bei einem gemeinsamen Trauerkommers seiner Verbindungen am Freitag, dem 12. September 2025 im Verbindungsheim der K.a.V. Austro-Danubia (Freistädter Straße 384, 4040 Linz) ab 18:00 Uhr (Eintreffen).
LINK zum Bericht über das Begräbnis in den "OÖ Nachrichten"
Bilder vom Begräbnis (ZVG): fotokerschi.at/Kerschbaummayr