Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck OCist am Ostersonntag in Heiligenkreuz verstorben

Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck OCist am Ostersonntag in Heiligenkreuz verstorben

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
21.04.2025
Gerhard Labschütz
Artikel
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Am vergangenen Ostersonntag, den 20. April 2025, verstarb Altabt P. Gregor Henckel-Donnersmark OCist an den Folgen einer Krebserkrankung im 83. Lebensjahr. Abt Gregor wurde 2000 Ehrenmitglied der ÖCV- Verbindung Neostadia Wiener Neustadt und erhielt 2015 das Ehrenband der neugegründeten ÖCV-Verbindung in Heiligenkreuz Sanctottensis.

Der ÖCV-Präsident Philipp Stadler-Simbürger (BbW) äußert sich in einer Meldung auf kathpress.at betrübt über den Tod des früheren Abtes von Heiligenkreuz: "Altabt Gregor war uns als geistlicher Leiter, Impulsgeber und als regelmäßiger Festredner immer eine große Inspiration und war immer gerne als zuverlässige Stütze und Seelsorger für den Verband und seine Verbindungen da. Sein Ableben hinterlässt eine irdische Lücke, aber in den katholischen Studentenverbindungen, bei denen er große Spuren hinterlassen hat, wird sein Andenken weiterleben."

Altabt P. Gregor Ulrich Henckel-Donnersmark OCist wuchs in Kärnten auf, doch er entstammt eine schlesischen Familie und wurde in Breslau geboren. Nachdem II. Weltkrieg wurde die Familie vertrieben und musste nach Deutschland und dann nach Österreich flüchten. Nach der Matura begann er eine kaufmännischen Ausbildung und wählte ein eben solches Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien. Danach war er jahrelang erfolgreich in der Privatwirtschaft tätig, entschied sich aber 1977 ins Zisterzienserkloster Heiligenkreuz einzutreten. Er studierte Theologie, erhielt den Ordensnamen Gregor und wurde nach der Ewigen Profess im seinem Kloster, schließlich 1982 zum Priester geweiht.

Nach Stationen als Sekretär der Hochschule in Heiligenkreuz, als Studentenseelsorger in Baden und als Präfekt der zeitlichen Professen, wurde er Prior des Zisterzienserstifts Rein und danach von 1994 bis 1999 Nationaldirektor von Missio Österreich. 1999 wurde er schließlich vom Konventskapitel zum 67. Abt von Heiligenkreuz gewählt, in dieser Zeit war er auch zwischenzeitlich von 2003 bis 2007 Abtpräses aller österreichischen Zisterzienser. In seiner Amtszeit konnten einzigartige öffentlichkeitswirksame Projekte umgesetzt werden, wie die Förderung des Gregorianischen Chorals mit dem Welterfolg der von den Mönchen herausgegebenen CD-Reihe "Chant" oder der Ausbau und die Erhebung der ordenseigenen philosophisch-theologischen Hochschule "Benedikt XVI." zur "Hochschule päpstlichen Rechtes". Dadurch konnte in seiner Amtszeit das Stift Heiligenkreuz zum Kloster mit den meisten Ordenseintritten in Österreich werden, mit einem Wachstum des Konventes von 53 auf damals 88 Mönche und mit einem Durchschnittsalter von nur 46 Jahren, wobei er als Abt insgesamt 41 Novizen einkleiden konnte. Die Zahl der Studierenden an der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz stieg in seiner Amtszeit von 63 auf 186 Studierende.

Absolute Höhepunkte waren aber sicherlich die Besuche des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., des rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel und schließlich der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Zuge seiner Österreich-Reise 2004. Im Jahr 2011 resignierte er als Abt nach einer zwölfjährigen Amtszeit und beschäftigte sich dann vermehrt als Vortragender und Buchautor vor allem mit der Thematik des Dialogs mit anderen Religionen, mit der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Kultur.

Sein Nachfolger Abt Maximilian Heim, der ebenfalls ÖCV-Ehrenmitglied ist, sieht es als "ein Zeichen der Vorsehung", dass Altabt Gregor "am Abend des Ostersonntags – gemäß seinem Wahlspruch 'Surrexit Dominus vere – der Herr ist wahrhaft auferstanden' von Gott heimgerufen wurde", betont er in einer Mitteilung des Stiftes.

Altabt Gregor wird am Dienstag, den 29. April 2025, ab 08:00 Uhr in der Totenkapelle im Kreuzgang des Stifts Heiligenkreuz aufgebahrt, das feierliche Pontifikalrequiem findet dann am Mittwoch, den 30. April 2025, um 14:00 Uhr in der Stiftskirche statt und danach wird sein Leichnam am Ortsfriedhof bei den Gräbern der Mitbrüder begraben.

Kurznachruf von Gerhard Labschütz (NdW) für die ÖCV-Verbandsführung.

ÖCV Biographie siehe Eintrag im biographischen Lexikon (BIOLEX)
Bildquelle Stift Heiligenkreuz, Parte Download "stift-heiligenkreuz.org"