Kardinal Christoph Schönborn, seit 1997 Ehrenmitglied der Ö.k.a.V. Rhaeto-Danubia, der seit fast 30 Jahren als Erzbischof von Wien tätig war, wird Anfang 2025 in den Ruhestand treten. Der Vatikan hatte seinen Rücktrittswunsch bereits 2019 und erneut 2020 erhalten, jedoch wurde seine Amtszeit mehrfach verlängert. Rund um seinen 80. Geburtstag im Jänner wird Papst Franziskus seinen Rücktritt voraussichtlich endgültig annehmen.
Am 18. Januar 2025 um 14:00 Uhr wird die Erzdiözese Wien Schönborn mit einem Dankgottesdienst im Stephansdom verabschieden. Diese Feier steht im Zeichen des Rückblicks auf seinen langen Dienst, des Dankes und gegenseitigen Segens. Für die Teilnahme an der Messe ist eine Anmeldung über die Homepage der Erzdiözese Wien erforderlich. Der Gottesdienst wird außerdem live auf ORF 2 übertragen. Zudem werden Erinnerungen an Begegnungen mit Schönborn gesammelt und als Chronik für ihn gebunden. Spenden und Gebetsintentionen können über die Website der Erzdiözese eingereicht werden.
Während seiner Amtszeit galt Schönborn als weltoffen und intellektuell. Er setzte sich für den interreligiösen Dialog ein, insbesondere mit dem Judentum und dem Islam, und fand in gesellschaftspolitischen Fragen, wie der Ablehnung von Abtreibung, deutliche Worte. Seine Amtszeit war von bedeutenden Herausforderungen geprägt. Dennoch war Schönborn ein profilierter Fürsprecher für die innere Erneuerung der Kirche und einen Dialog zwischen Glauben und moderner Gesellschaft. Er war maßgeblich an der Erstellung des Weltkatechismus beteiligt und pflegte enge Verbindungen zum Vatikan, insbesondere zu Papst Benedikt XVI (Cp).
Seine Nachfolge in Wien ist noch nicht bekannt, doch Schönborn hinterlässt ein bedeutendes Erbe als Krisenmanager und Brückenbauer, der die österreichische Kirche in einer turbulenten Zeit führte.