Gesegnetes Osterfest

Gesegnetes Osterfest

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
07.04.2023
Clemens Marian Mayer
Artikel
Artikel

Worte des ÖCV-Seelsorgers P. Mag. Antonius Philipsky, OSB

Thomas, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

(Johannes-Evangelium, 20. Kapitel, Verse 24-29)

Jesus hatte mehrmals sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung vorausgesagt. Trotzdem: Weder Maria von Magdala, noch Petrus und die anderen Jünger aus dem Kreis der Zwölf, die Jesus in seine Nachfolge gerufen hatte, konnten einfach und sofort glauben. Maria von Magdala fand das Grab Jesu leer. Da lief sie schnell zu Petrus und Johannes mit der Vermutung: „Sie haben den Herrn vom Grab weggenommen und wir wissen nicht wohin sie ihn gelegt haben.“ Beide eilten sofort zum Grab und sahen die Leinenbinden und das Schweißtuch, offensichtlich nicht hastig hingeworfen, sondern ordentlich abgelegt. Aber nur von Johannes, dem Lieblingsjünger, dem einzigen der Zwölf, der beim Kreuz Jesu ausgeharrt hatte, wird berichtet: Er sah (das leere Grab, die Leinenbinden und das Schweißtuch) - und glaubte.

Glauben und Verstehen ist offensichtlich nicht möglich ohne den Blick der Liebe. Erst als Jesus Maria mit ihrem Namen anspricht, ruft sie: Rabbuni! (Mein Meister!). Thomas braucht die direkte Begegnung mit Jesus. Sobald er ihn an den Wundmalen erkennt, bekennt er: Mein Herr und mein Gott! Bei Petrus dauert es bis zur Begegnung mit Jesus nach dem reichen Fischfang. Dreimal hatte er Jesus verleugnet. Jetzt darf er dreimal seine Liebe zu Jesus bekennen, beim dritten Mal mit den Worten: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe!“ Diese Liebe wird er schließlich als Märtyrer in Rom bezeugen.

Liebe Cartell- und Bundesbrüder!

Ich lade Euch ein, in diesen österlichen Tagen Jesus zu begleiten bei der Feier des Gründonnerstags, des Karfreitags und der Osternacht. Bemüht euch, diese Gottesdienste als Familie generationenübergreifend zu besuchen und mitzufeiern.

Möge Euch aus der Begegnung mit dem leidenden und auferstandenen Herrn wahre Osterfreude und Mut für eine gute Zukunft geschenkt werden!